Entzündungshemmer gegen Alzheimer Krankheit

Entzündungshemmende Medikamente – insbesondere Naproxen – unwirksam bei der Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit

06.04.2019 Seit Jahrzehnten wissen die Forscher, dass Entzündungen mit Hirnläsionen bei der Alzheimer-Krankheit einhergehen.

Mehrere frühe Studien deuteten darauf hin, dass „Super-Aspirin“ oder nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAID) helfen könnten, die Krankheit zu unterdrücken.

Nachdem klinische Studien jedoch gezeigt hatten, dass NSAID Patienten nicht helfen, die bereits Alzheimer-Symptome haben, fragten sich die Ärzte, ob diese Medikamente zumindest Menschen helfen könnten, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Krankheit haben, aber noch keine Symptome zeigen.

Naproxen

Um diese Annahme zu testen, entwickelten Forscher der Medizinischen Fakultät der McGill Universität einen neuen Ansatz für Alzheimer-Präventionsstudien und untersuchten damit, ob das häufig eingesetzte NSAID Naproxen die Krankheit tatsächlich stoppen könnte, bevor die Betroffenen Symptome entwickelten.

Leider waren die Ergebnisse nicht ermutigend laut der in Neurology veröffentlichten Forschungsarbeit.

Die Anwendung des neuartigen Alzheimer Progression Score (APS) auf eine Studienprobe von 200 Personen (100 davon nahm Naproxen und 100 Placebo) ergab, dass sich die INTREPAD-Ergebnisse während der zweijährigen Studienzeit tatsächlich verändert hatten.

Kein Nutzen

Es gab jedoch keine Hinweise darauf, dass die APS-Änderung bei Naproxen-Nutzern reduziert wurde. Die üblichen Nebenwirkungen waren da, bemerkt Studienautor Pierre-François Meyer, aber es gab nicht den geringsten Hinweis auf einen Nutzen.

Die Wissenschaftler glauben, dass dies das Ende des Weges für die Verwendung von NSAID zur Behandlung oder Prävention der Alzheimer-Krankheit ist, und es deutet darauf hin, dass Vorsicht geboten ist, wenn es darum geht, andere entzündungshemmende Medikamente für diesen Zweck einzusetzen, fügt Koautor John Breitner hinzu.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Neurology – DOI: 10.1212/WNL.0000000000007232

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