Blutdrucksenkende Medikamente und Psoriasis: Eine systematische Überprüfung, Meta- und Netzwerk-Meta-Analyse
06.10.2021 Eine Analyse veröffentlichter Studien hat einen Zusammenhang zwischen der Einnahme blutdrucksenkender Mittel und der Entwicklung von Psoriasis (Schuppenflechte), einer chronisch entzündlichen Hauterkrankung, festgestellt.
In der im British Journal of Clinical Pharmacology veröffentlichten Analyse wiesen Daten aus 13 Studien darauf hin, dass Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer, Betablocker, Kalziumkanalblocker und Thiaziddiuretika das Risiko für Psoriasis erhöhen können.
Dreizehn in Frage kommende Studien wurden für die Metaanalyse mit 6.378.116 Personen und 8 Studien für die Netzwerk-Metaanalyse mit 5.615.918 Personen berücksichtigt. Alle blutdrucksenkenden Medikamente waren signifikant mit dem Auftreten von Psoriasis verbunden.
Die gepoolten Odds Ratios (OR) betrugen
- 1,67 (95% CI: 1,31-2,13) für Angiotensin-konvertierende Enzyme (ACE-Hemmer),
- 1,40 (95% CI: 1,20-1,63) für β-Blocker,
- 1,53 (95% CI: 1,23-1,89) für Kalziumkanalblocker (CCB) und
- 1,70 (95% CI: 1,40-2,06) für Thiaziddiuretika.
Für die vergleichenden Risiken der Psoriasis unter den blutdrucksenkenden Medikamenten in der Netzwerk-Metaanalyse betrugen die OR
- 2,09 (95% CI: 1,39-3,18) für ACE-Hemmer,
- 1,35 (95% CI: 0,99-1,91) für Betablocker,
- 1,53 (95% CI: 1,07-2,24) für CCB und
- 1,80 (95% CI: 1,23-2,66) für Thiaziddiuretika.
Die Autoren der Analyse vermuten mehrere Mechanismen, durch die Blutdruckmedikamente das Risiko für die Entwicklung von Hautkrankheiten beeinflussen können.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sorgfältig auf Psoriasis überwacht werden sollten, sagte die Studienautorin Hye Sun Gwak von der Ewha Womans University in Seoul.
© arznei-news.de – Quellenangabe: British Journal of Clinical Pharmacology (2021). DOI: 10.1111/bcp.15060