Östradiol-Pflaster hilfreich bei der Behandlung und Vorbeugung von perimenopausaler Depressivität
11.10.2017 Das Depressionsrisiko steigt perimenopausal (während des menopausalen Übergangs) auf das Zwei- bis Vierfache an. Estradiol (Östradiol, E2; ein Sexualhormon und neben Estron und Estriol eines der wichtigsten natürlichen Östrogene) als Pflaster kann helfen.
Eine neue Studie zeigt, dass transdermales Estradiol der Schlüssel zur Behandlung nicht nur vorhandener Depressionen während der Wechseljahre sein könnte, sondern sie vielleicht auch verhindern könnte.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass es die Stimmung hebt, wird umso grösser, unter je mehr Stress die Betroffenen stehen. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahreskongress der North American Menopause Society in Philadelphia 2017 vorgestellt.
Vorbeugung / Prävention
Es ist kein Geheimnis, dass Depressivität ein häufig berichtetes Symptom der Wechseljahre ist. Einige kleine Studien haben bereits zuvor angedeutet, dass die transdermale Estradioltherapie (d. h. ein Östrogen – bzw. Östradiolpflaster) die perimenopausale Depression wirksam behandelt.
Aber dies ist die erste Studie, die die Wirksamkeit bei der Prävention des Einsetzens der perimenopausalen Depression bei Frauen untersucht, die zuvor nicht depressiv waren.
Das primäre Östrogen
Estradiol ist das primäre Östrogen (weibliches Sexualhormon), das während der Fortpflanzungsjahre einer Frau produziert wird und sowohl die Fortpflanzung als auch die sexuelle Funktion beeinflusst.
Eine 12-monatige Intervention zeigte, dass transdermales Östradiol wirksamer als Placebo war, eine positivere Stimmung aufrechtzuerhalten und die Entstehung klinisch signifikanter Depressionen vor allem bei Frauen in der Übergangsphase der frühen Menopause (im Gegensatz zu Frauen in den späten Wechseljahren oder postmenopausalen Zeitraum) zu verhindern.
Die Wirksamkeit der Behandlung auf die Stimmung war auch stärker bei Frauen, die mehr Stress in den sechs Monaten vor der Aufnahme in die Studie berichteten, schreiben die Doktoren David Rubinow und Susan Girdler und deren Team von der University of North Carolina in Chapel Hill.
Diese Studie legt nahe, dass die Stabilisierung des schwankenden Östradiolspiegels, der für den Übergang in den Wechseljahren charakteristisch ist, mit transdermalem Östradiol eine Möglichkeit darstellen könnte, die Entwicklung depressiver Symptome beim Menopausennübergang zu verhindern, sagte Studienautorin Dr. Jennifer Gordon.
© arznei-news.de – Quellenangabe: University of North Carolina in Chapel Hill, North American Menopause Society; doi:10.1001/jamapsychiatry.2017.3998; Okt. 2017
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