BioNTech-/Pfizer- und Moderna-COVID-19-Impfstoffe: EMA-Empfehlungen für zusätzliche Dosen und Auffrischungsimpfungen
05.10.2021 Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA ist zu dem Schluss gekommen, dass eine zusätzliche Dosis der COVID-19-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna) Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem mindestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden kann.
Diese Empfehlung wurde ausgesprochen, nachdem Studien gezeigt hatten, dass eine zusätzliche Dosis dieser Impfstoffe bei Organtransplantationspatienten mit geschwächtem Immunsystem die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus, das COVID-19 verursacht, erhöht.
Obwohl es keine direkten Belege dafür gibt, dass die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern bei diesen Patienten vor COVID-19 schützt, ist davon auszugehen, dass die zusätzliche Dosis den Schutz zumindest bei einigen Patienten erhöht. Die EMA wird alle Daten, die über die Wirksamkeit des Impfstoffs vorliegen, weiter beobachten.
Die Produktinformationen für beide Impfstoffe werden aktualisiert, um diese Empfehlung aufzunehmen.
Auffrischungsdosen – Booster
Es ist wichtig, zwischen der zusätzlichen Dosis für Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfungen) für Menschen mit normalem Immunsystem zu unterscheiden.
Für letztere hat der CHMP Daten für Comirnaty ausgewertet, die einen Anstieg der Antikörperspiegel zeigen, wenn eine Auffrischungsdosis etwa sechs Monate nach der zweiten Dosis bei Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren verabreicht wird. Auf der Grundlage dieser Daten kam der Ausschuss zu dem Schluss, dass eine Auffrischungsdosis mindestens 6 Monate nach der zweiten Dosis für Personen ab 18 Jahren in Betracht gezogen werden kann.
Auf nationaler Ebene können die Gesundheitsbehörden unter Berücksichtigung der neuen Wirksamkeitsdaten und der begrenzten Sicherheitsdaten offizielle Empfehlungen für die Verwendung von Auffrischungsdosen aussprechen. Das Risiko für entzündliche Herzerkrankungen oder andere sehr seltene Nebenwirkungen nach einer Auffrischungsimpfung ist nicht bekannt und wird sorgfältig überwacht, schreibt die EMA. Wie bei allen Arzneimitteln wird die EMA weiterhin alle Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs prüfen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: EMA