Famotidin bei Schizophrenie

Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist Famotidin lindert in Studie Schizophreniesymptome

Forscher aus Finnland haben festgestellt, dass ein häufig benutztes und (zum Teil) nicht rezeptpflichtiges Medikament für Sodbrennen und Magengeschwüre – der Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist Famotidineinige der mit Schizophrenie verbundenen Symptome verringern kann.

Beeinflussung des Histaminsystems durch Famotidin

Professor Jesper Ekelund, M.D. und sein Team zeigten, dass eine sehr große Dosis Famotidin (200 mg täglich) die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwinden und das Histaminsystem im Gehirn beeinflussen kann.

Famotidin wird für die Behandlung von Sodbrennen seit den 1980ern verwendet, doch in regulären Dosen gelangt Famotidin fast überhaupt nicht ins Gehirn.

Aber die Forscher berichten, dass durch die Steigerung der Dosierung um das fünffache, das Medikament in der Lage war, die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen und das Histaminsystem zu beeinflussen.

Schnelle Wirkung bei Symptomen der Schizophrenie

Die Forscher sagen, dass die Symptome der Schizophrenie bei den Probanden innerhalb einer Woche begannen nachzulassen; und nach vier Wochen der Behandlung mit Famotidin hatten die Symptome deutlich abgenommen.

An der Studie nahmen 30 Personen mit Schizophrenie teil. Während die einen Famotidin bekamen, erhielten die anderen ein Placebo. Alle Patienten, die Famotidin einnahmen, sprachen positiv auf die Behandlung an, während sich die Symptome derer, die ein Placebo bekamen, nicht veränderten.

Famotidin wirkt, indem es den Histamin-H2-Rezeptor blockiert. Es gibt wichtige Neuronen im Gehirn, die Histamin als ihren primären Signalwirkstoff verwenden. Diese Neuronen haben eine wichtige Rolle als Regulator anderer Neurotransmitter.

Trotz des Erfolgs in der Studie sagten die Forscher, dass Famotidin nicht direkt als Behandlung für Schizophrenie verwendet werden sollte, bis sich die langfristige Verwendung einer Dosis dieser Größe als sicher erwiesen hat.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Universität Helsinki, Juli 2013

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