Wirksamkeit und Sicherheit von Fenfluramin bei der Behandlung von Krampfanfällen im Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom
03.05.2022 Bei Patienten mit Lennox-Gastaut-Syndrom ist die prozentuale Verringerung der Häufigkeit von Sturzanfällen unter Fenfluramin größer als unter Placebo. Dies geht aus einer in JAMA Neurology veröffentlichten Studie hervor.
Dr. Kelly G. Knupp vom Children’s Hospital Colorado in Aurora und Kollegen untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit von Fenfluramin bei Patienten mit Lennox-Gastaut-Syndrom (im Alter von 2 bis 35 Jahren) aus 65 Einrichtungen in Nordamerika, Europa und Australien. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer Dosis von 0,7 oder 0,2 mg/kg/d Fenfluramin oder Placebo zugeteilt (87, 89 bzw. 87 Patienten).
Sturzanfälle
Die Forscher stellten fest, dass die mittlere prozentuale Verringerung der Häufigkeit von Sturzanfällen in den Gruppen, die Fenfluramin in einer Dosis von 0,7 bzw. 0,2 mg/kg/Tag erhielten, 26,5 bzw. 14,2 und in der Placebogruppe 7,6 Prozentpunkte betrug.
Die Studie erreichte ihren primären Wirksamkeitsendpunkt mit einer geschätzten medianen Differenz von -19,9 Prozentpunkten bei den Sturzanfällen gegenüber dem Ausgangswert für die 0,7-mg/kg/d-Dosis Fenfluramin im Vergleich zu Placebo.
In der Gruppe, die die 0,7-mg/kg/d-Dosis Fenfluramin erhielt, erreichten mehr Patienten ein Ansprechen von 50 Prozent oder mehr als unter Placebo (25 gegenüber 10 Prozent).
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle (GTC) waren der Subtyp, der am besten auf Fenfluramin anzusprechen schien, mit einer Verringerung der Häufigkeit um 45,7 bzw. 58,2 Prozent in den Gruppen, die Fenfluramin in einer Dosis von 0,7 bzw. 0,2 mg/kg/d erhielten, und einem Anstieg um 3,7 Prozent in der Placebogruppe.
„Fenfluramin war auch bei der Verringerung von GTC-Anfällen sehr wirksam, was darauf hindeutet, dass Fenfluramin bei Patienten mit diesem Anfallssubtyp eine besonders vorteilhafte Wahl sein könnte“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Neurol. Published online May 2, 2022. doi:10.1001/jamaneurol.2022.0829