Gebärmutterhalskrebs: Adjuvante Chemotherapie vs Radiochemotherapie nach Radikaloperation

Adjuvante Chemotherapie vs adjuvante gleichzeitige Radiochemotherapie nach Radikaloperation bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium

Gebärmutterhalskrebs: Adjuvante Chemotherapie vs Radiochemotherapie nach Radikaloperation

23.05.2024 Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und die dritthäufigste Ursache für krebsbedingte Sterblichkeit bei Frauen. Trotz der Fortschritte bei HPV-Impfstoffen und Vorsorgeuntersuchungen besteht ein Bedarf an wirksamen adjuvanten Behandlungen, insbesondere für jüngere Patientinnen, bei denen die Erhaltung der genitalen und endokrinen Funktionen im Vordergrund steht. Die Standardbehandlung gemäß den NCCN-Leitlinien ist die radikale Hysterektomie und die Entfernung der Beckenlymphknoten, gefolgt von einer gleichzeitigen Radiochemotherapie (RCT) für Frauen mit chirurgisch-pathologischen Risikofaktoren.

Danhui Weng et al. vom Department of Obstetrics and Gynecology, Tongji Hospital of Tongji Medical College, Huazhong University of Science and Technology, China, führten eine randomisierte, multizentrische Nichtunterlegenheitsstudie durch, die sich auf die adjuvante Chemotherapie im Vergleich zur adjuvanten gleichzeitigen Radiochemotherapie nach Radikaloperation bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium richtete.

An der Studie nahmen Patientinnen im Alter von 18-65 Jahren mit Gebärmutterhalskrebs im Stadium IB-IIA teil, die sich einer radikalen Hysterektomie unterzogen hatten und für eine adjuvante Therapie in Frage kamen. Die Patientinnen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer adjuvanten Chemotherapie (Cisplatin und Paclitaxel) oder einer standardmäßigen adjuvanten RCT zugewiesen.

Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS), sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS), behandlungsbedingte Toxizität und Lebensqualität.

Wirksamkeit und Sicherheit

Insgesamt wurden 337 Patientinnen rekrutiert, von denen 329 in die Intention-to-Treat-Population (ITT) aufgenommen wurden. Es gab keinen signifikanten Unterschied beim PFS zwischen den Gruppen mit adjuvanter Chemotherapie und RCT, wobei die Dreijahres-PFS-Raten in beiden Gruppen bei 91,9 % lagen. Auch die OS-Raten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen.

Es wurden behandlungsbedingte Toxizitäten beobachtet, wobei Lymphödeme der unteren Gliedmaßen und Blasenfunktionsstörungen häufige postoperative Komplikationen waren. Die Bewertung der Lebensqualität zeigte, dass die Chemotherapie im Vergleich zur RCT die Funktion der Eierstöcke besser erhält und weniger Wechseljahrsbeschwerden verursacht.

Die Studie zeigt, dass eine alleinige adjuvante Chemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs-Patientinnen im Frühstadium mit Risikofaktoren in Bezug auf das PFS der RCT nicht unterlegen ist. Zu den Vorteilen der Chemotherapie gehören weniger Langzeitkomplikationen und eine bessere Lebensqualität.

Die adjuvante Chemotherapie ist eine praktikable Alternative zur RCT und bietet eine ähnliche Wirksamkeit in Bezug auf PFS und OS mit dem zusätzlichen Nutzen einer besseren Lebensqualität und der Erhaltung der Eierstockfunktion.

Die Ergebnisse sind für die klinische Praxis von Bedeutung, insbesondere in Anbetracht der geringeren Kosten der Chemotherapie und ihrer Eignung für Gebiete, in denen es keine Strahlentherapiegeräte gibt, schließen die Studienautoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Quellenangabe: Front. Med. ›› 2023, Vol. 17 ›› Issue (1) : 93-104. DOI: 10.1007/s11684-021-0892-z

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