Ein erheblicher Teil des Gesamtrisikos für rheumatoide Arthritis kann durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden
08.02.2022 Ein gesünderer Lebensstil ist mit einem geringeren Risiko für rheumatoide Arthritis (RA) verbunden. Dies geht aus einer Studie hervor, die am 18. Januar online in Arthritis Care & Research veröffentlicht wurde.
Dr. Jill Hahn von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston und Kollegen nutzten Daten aus der Nurses‘ Health Study (NHS; 1986 bis 2016) und der NHSII (1991 bis 2017), um festzustellen, ob ein gesunder Lebensstil mit dem Risiko für rheumatoide Arthritis verbunden ist.
Rauchen, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität und Ernährung
Die Forscher fanden heraus, dass ein höherer (gesünderer) Indexwert für einen gesunden Lebensstil (Rauchen, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität und Ernährung) mit einem geringeren RA-Gesamtrisiko (Hazard Ratio: 0,86) und einem geringeren Risiko für RA-Subtypen (Hazard Ratio für seropositive rheumatoide Arthritis und seronegative RA: 0,85 bzw. 0,87) verbunden war.
Das geringste Risiko hatten Frauen, die fünf gesunde Lebensstilfaktoren aufwiesen (Hazard Ratio: 0,42). Jedes zusätzliche gesunde Lebensstilverhalten verringerte das RA-Risiko um 13 Prozent. Bei Einhaltung von vier oder mehr Lebensstilfaktoren lag das der Population zurechenbare Risiko für rheumatoide Arthritis bei 34 Prozent.
Die Beobachtung, dass ein hoher Anteil (34 Prozent) des RA-Risikos in der weiblichen Allgemeinbevölkerung auf das Zusammenwirken veränderbarer Lebensstilfaktoren zurückzuführen ist, stellt so etwas wie einen Paradigmenwechsel im Denken über rheumatoide Arthritis und das Risiko von Autoimmunerkrankungen dar, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Arthritis Care & Research – doi.org/10.1002/acr.24862