Die Wirkung von niedrig dosierten Glukokortikoiden über zwei Jahre auf Gewicht und Blutdruck bei rheumatoider Arthritis

16.08.2023 Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ist eine niedrig dosierte Glukokortikoid-Behandlung mit einer moderaten Gewichtszunahme über einen Zeitraum von zwei Jahren verbunden, jedoch nicht mit einem Anstieg des Blutdrucks laut einer online in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie.
Dr. Andriko Palmowski von der Charité-Universitätsmedizin Berlin und Kollegen untersuchten die Auswirkungen einer zweijährigen Behandlung mit niedrig dosierten Glukokortikoiden (umgangssprachlich oft einfach als Kortison bezeichnet) bei rheumatoider Arthritis in einer gepoolten Analyse von fünf randomisierten kontrollierten Studien (RCT) aus 12 Ländern in Europa. Die Intervention umfasste Glukokortikoid in einer Dosierung von 7,5 mg oder weniger Prednisonäquivalent pro Tag.
- Es wurden Daten von 1.112 Teilnehmern (Durchschnittsalter 61,4 Jahre) berücksichtigt.
- Die Forscher stellten fest, dass beide Gruppen innerhalb von zwei Jahren an Gewicht zunahmen, wobei die Glukokortikoide im Durchschnitt zu einer um 1,1 kg höheren Gewichtszunahme führten als die Kontrollbehandlung.
- In beiden Gruppen stieg der mittlere arterielle Blutdruck um etwa 2 mm Hg, mit einem Unterschied zwischen den Gruppen von -0,4 mm Hg.
- In Sensitivitäts- und Untergruppenanalysen waren diese Ergebnisse konsistent.
- Bei den meisten Patienten änderte sich die Anzahl der blutdrucksenkenden Medikamente nicht, und es wurden keine Hinweise auf Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt.
“Diese gepoolte Analyse von fünf RCT bei RA ergab, dass eine zweijährige niedrig dosierte Glukokortikoidbehandlung zu einer moderaten Gewichtszunahme von etwa 1 kg führt, aber keine Auswirkungen auf den Blutdruck hat”, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Ann Intern Med. [Epub 15 August 2023]. doi:10.7326/M23-0192
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