- Marihuana/Cannabis bei Krebs
- 24.04.2018 Hanf erweist sich in vorklinischen Studien bei Ovarialkarzinom als wirksam
Hanf erweist sich in vorklinischen Studien bei Ovarialkarzinom als wirksam
24.04.2018 Die Ergebnisse einiger Studien zur Untersuchung der Fähigkeit von Hanf, Krebs zu bekämpfen, zeigen, dass er eines Tages als pflanzliche Behandlung von Eierstockkrebs nützlich sein könnte.
Hanf gehört zur gleichen Cannabis-Familie wie Marihuana, hat aber keine psychoaktiven Eigenschaften und macht nicht süchtig.
Cannabidiol, Cannabinol und Tetrahydrocannabinol
Hanf enthält wie Marihuana therapeutisch wertvolle Bestandteile wie Cannabidiol, Cannabinol und Tetrahydrocannabinol, erklärt Sara Biela von der Sullivan Universität, Kentucky.
Zwei neue Studien untersuchten das therapeutische Potenzial eines Extraktes namens KY-Hanf, der aus in Kentucky angebautem Hanf gewonnen wird. Der Pflanzenstamm, die Anbaubedingungen und die Verarbeitungstechniken wurden so optimiert, dass ein Extrakt entsteht, der Substanzen mit potenziellem therapeutischen Nutzen enthält und jegliche Rückstände, die das Produkt verunreinigen könnten, beseitigt werden.
Hemmung der Zellmigration
In einer Studie fanden die Forscher heraus, dass durch die Einbringung verschiedener Dosen von KY-Hanfextrakt in kultivierte Ovarialzellen zu einer signifikanten dosisabhängigen Verlangsamung der Zellmigration führte. Dieser Befund deutet darauf hin, dass der Hanf-Extrakt nützlich sein könnte, um die Metastasierung – die Ausbreitung von Krebs auf andere Teile des Körpers – zu stoppen oder zu verlangsamen.
Schützende Wirkung
In einer zweiten Studie untersuchten die Forscher die Biologie der schützenden Wirkung von KY-Hanf gegen Eierstockkrebs, die sie in früheren Studien beobachtet hatten. Experimente mit kultivierten Eierstockkrebszellen zeigten, dass KY-Hanf die Sekretion des Interleukins IL-1 beta verlangsamt.
Interleukine produzieren Entzündungen, die schädlich sein können und mit dem Fortschreiten des Krebses verbunden sind. Die Hanf-induzierte Verlangsamung der IL-1 β Sekretion stellt einen möglichen biologischen Mechanismus dar, der für die Anti-Krebs-Wirkung von KY-Hanf verantwortlich ist.
Mit Cisplatin vergleichbar
Unsere Erkenntnisse aus dieser Forschung sowie aus früheren Untersuchungen zeigen, dass KY-Hanf Ovarialkrebs vergleichbar oder sogar besser als das aktuelle Ovarialkarzinom-Medikament Cisplatin verlangsamt, sagte Chase Turner. Da Cisplatin eine hohe Toxizität aufweist, erwarten die Forscher, dass Hanf weniger Nebenwirkungen hat. Aber das muss erst noch untersucht werden.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Meeting der American Society for Biochemistry and Molecular Biology in San Diego