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Studien zeigen erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen unter Lamotrigin (Lamictal) bei Patienten mit Herzerkrankungen
01.04.2021 Eine Überprüfung von Studienergebnissen durch die U.S. Food and Drug Administration (FDA) zeigte ein potenziell erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen, sogenannte Arrhythmien, bei Patienten mit Herzerkrankungen, die das Antiepileptikum und Psychopharmakon Lamotrigin (Lamictal) einnehmen.
Die FDA möchte herausfinden, ob andere Medikamente der gleichen Wirkstoffklasse ähnliche Auswirkungen auf das Herz haben und verlangen auch für diese Medikamente Sicherheitsstudien. Die Behörde wird die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald zusätzliche Informationen aus diesen Studien verfügbar sind.
Die FDA verlangt diese Studien, sogenannte In-vitro-Studien, um die Auswirkungen von Lamictal auf das Herz weiter zu untersuchen, nachdem Berichte über anormale elektrokardiographische (EKG) Befunde und einige andere schwerwiegende Probleme bekannt wurden. In einigen Fällen traten Probleme wie Brustschmerzen, Bewusstlosigkeit und Herzstillstand auf.
In-vitro-Studien sind Studien, die in Reagenzgläsern oder Petrischalen und nicht an Menschen oder Tieren durchgeführt werden. Die FDA hat die Informationen über dieses Risiko erstmals im Oktober 2020 in der Lamotrigin-Verschreibungsinformation und im Arzneimittel-Leitfaden aufgenommen, die nun aktualisiert wurden, schreibt die Behörde.
Patienten
Patienten sollten die Einnahme des Medikaments nicht beenden, ohne vorher mit Ihrem Arzt zu sprechen, da das Absetzen von Lamotrigin zu unkontrollierten Anfällen oder neuen oder sich verschlimmernden psychischen Problemen führen kann, schreibt die FDA.
Setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin in Verbindung oder gehen Sie in die Notaufnahme, wenn Sie eine abnormale Herzfrequenz oder einen unregelmäßigen Rhythmus oder Symptome wie Herzrasen, einen Herzaussetzer oder langsamen Herzschlag, Kurzatmigkeit, Schwindel oder Ohnmacht feststellen.
Ärzte
Das medizinische Fachpersonal sollte für jeden Patienten abwägen, ob der potenzielle Nutzen von Lamotrigin das potenzielle Risiko für Herzrhythmusstörungen überwiegt. Laboruntersuchungen, die bei therapeutisch relevanten Konzentrationen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Lamotrigin bei Patienten mit klinisch bedeutsamen strukturellen oder funktionellen Herzstörungen das Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen, die lebensbedrohlich sein können, erhöhen kann.
Zu den klinisch bedeutsamen strukturellen und funktionellen Herzstörungen gehören Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen, angeborene Herzerkrankungen, Erkrankungen des Reizleitungssystems, ventrikuläre Arrhythmien, kardiale Kanalopathien wie das Brugada-Syndrom, klinisch bedeutsame ischämische Herzerkrankungen oder multiple Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit.
Das Risiko für Herzrhythmusstörungen kann sich weiter erhöhen, wenn es in Kombination mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, die Natriumkanäle im Herzen blockieren. Andere Natriumkanalblocker, die für Epilepsie, bipolare Störungen und andere Indikationen zugelassen sind, sollten nicht als sicherere Alternativen zu Lamotrigin angesehen werden, solange keine zusätzlichen Informationen vorliegen, schreibt die FDA.
© arznei-news.de – Quellenangabe: FDA.
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