Ibrutinib (Imbruvica): Graft-versus-Host-Reaktion

Einsatz bei Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom, Graft-versus-Host-Reaktion, Mantelzelllymphom, Marginalzonenlymphom, Morbus Waldenström Makroglobulinämie

FDA Breakthrough-Status bei chronischer Graft-versus-Host-Reaktion

02.07.2016 Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Ibrutinib (Imbruvica) für die Behandlung von Patienten mit chronischer Graft-versus-host-Krankheit (cGVHD – Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion oder Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit) nach Versagen einer oder mehrerer Linien einer systemischen Behandlung Breakthrough-Therapie-Status als Monotherapie erteilt.

Die FDA gewährte dem Medikament auch Orphan-Drug-Status bei cGVHD. Dies ist das erste Mal, dass dem Arzneimittel Breakthrough-Therapie- oder Orphan-Drug-Status für eine Indikation über hämatologische Malignitäten hinaus erteilt wurde.

Die FDA stützte sich dabei auf Daten aus einer Phase Ib / II-Studie. Insgesamt zeigte das Medikament frühe klinische Aktivität bei der Reduktion von cGVHD auf der Grundlage der National Institutes of Health (NIH) Consensus Response Criteria.
© arznei-news.de – Quelle: Janssen-Cilag International, Juni 2016

Ansprechen bei chronischer Graft-versus-Host-Krankheit

09.12.2016 AbbVie hat Ergebnisse einer Phase-2-Studie bekanntgegeben, in der Ibutinib (Imbruvica) bei Patienten mit chronischer Graft-versus-Host-Krankheit (cGVHD) untersucht wurde, bei denen eine vorherige systemische Therapie versagte.

Graft-versus-Host-Reaktion

Unter der Graft-versus-Host-Erkrankung versteht man eine immunologische Reaktion, die in der Folge einer allogenen Knochenmark- oder Stammzelltransplantation auftreten kann. Dabei reagieren vor allem die im Transplantat enthaltenen T-Lymphozyten eines Spenders gegen den Empfängerorganismus.

Ibrutinib zeigte Wirksamkeit, anhaltendes Ansprechen und eine Verringerung der Symptomschwere mit einer Gesamt-Response-Rate (ORR) von 67%.

Bei einem medianen Follow-up von 14 Monaten bei 42 Patienten fand die Studie eine ORR von 67%. Ein Drittel aller Responder erreichte eine komplette Response. Darüber hinaus zeigten 71% der Patienten ein anhaltendes Ansprechen von mindestens 5 Monaten. Es wurden ähnliche Response-Raten über alle beteiligten Organe beobachtet, und bei Patienten mit multipler Organ-Beteiligung sprachen in der Regel mehrere Organe an.

Im Laufe der Studie wurde bei 61% der Responder eine klinisch bedeutende Verbesserung der Symptome beobachtet, mindestens eine Abnahme von 7 Punkten bei der Lee Symptom Scale. Darüber hinaus waren 62% aller Patienten in der Lage, die Steroid-Dosis auf ein akzeptables Minimum zu reduzieren und fünf brachen komplett die Steroidbehandlung ab. Zwölf Patienten (29%) blieben bei der Behandlung mit Imbruvica.
© arznei-news.de – Quelle: AbbVie, Dez. 2016

Chronische GvHR: FDA-Zulassung

02.08.2017 Die U.S. Food and Drug Administration hat heute die Zulassung von Imbruvica (Wirkstoff Ibrutinib) für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Graft versus Host Reaktion (cGvHR) nach Versagen einer oder mehrerer Behandlungen erweitert. Dies ist die erste von der FDA zugelassene Therapie zur Behandlung von cGvHR.

Wirksamkeit und Sicherheit des Medikament bei der Behandlung von chronischer Graft-versus-Host-Reaktion wurden in einer einarmigen Studie mit 42 Patienten mit cGvHR untersucht, deren Symptome trotz Standardbehandlung mit Kortikosteroiden bestehen blieben. Die meisten Symptome der Patienten waren Mundgeschwüre und Hautausschläge, und bei mehr als 50 Prozent der Patienten waren zwei oder mehr Organe von cGvHR betroffen.

In der Studie erreichten 67 Prozent der Patienten Verbesserungen ihrer cGvHR-Symptome. Bei 48 Prozent der Patienten in der Studie hielt die Verbesserung der Symptome bis zu fünf Monate oder länger.

Häufige Nebenwirkungen von Imbruvica bei Patienten mit cGvHR sind Müdigkeit, Blutergüsse, Durchfall, niedrige Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), Muskelkrämpfe, Schwellungen und Wunden im Mund (Stomatitis), Übelkeit, schwere Blutungen, geringe Anzahl roter Blutzellen (Anämie) und Lungenentzündung (Pneumonie).

Schwere Nebenwirkungen von Ibrutinib sind schwere Blutungen, Infektionen, geringe Anzahl an Blutzellen (Zytopenie), unregelmäßiger Herzschlag (Vorhofflimmern), hoher Blutdruck, neuer Krebs (sekundäre primäre Malignome) und metabolische Anomalien (Tumorlyse-Syndrom).

Schwangere oder stillende Frauen sollten das Medikament nicht einnehmen, da es einem sich entwickelnden Fötus oder einem Neugeborenen schaden könnte.

cGvHR ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die bei Patienten auftreten kann, nachdem sie eine Blut- oder Knochenmark-Stammzelltransplantation erhalten haben (hämatopoetische Stammzelltransplantation – HSCT), um bestimmte Blut- oder Knochenmarkskarzinome zu behandeln.
© arznei-news.de – Quelle: FDA, Aug. 2017

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