Wirksamkeit und Sicherheit von Itepekimab bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem Asthma
28.10.2021 Eine neues monoklonales Antikörpermedikament scheint eine vielversprechende Behandlungsalternative für Patienten zu sein, die an mittelschwerem bis schwerem Asthma leiden.
Untersuchungen unter der Leitung von Dr. Michael E. Wechsler vom National Jewish Health Cohen Family Asthma Institute ergaben, dass Itepekimab in einer Phase-2-Studie, die online im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, sicher und wirksam war.
Schweres Asthma
Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung, die durch eine Verengung und Entzündung der Atemwege sowie eine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege gegenüber einer Vielzahl von Reizen gekennzeichnet ist. Allein in den Vereinigten Staaten leiden etwa 10 % der 30 Millionen Asthmapatienten unter schwerem Asthma, bei dem die Erkrankung selbst mit herkömmlichen Therapien wie Kortikosteroiden nur schlecht kontrolliert werden kann.
Derzeit sind mehrere monoklonale Antikörper wie Dupilumab, Mepolizumab und Benralizumab zugelassen, die auf Zytokinproteine wie Interleukin-4, Interleukin-5 und Interleukin-13 abzielen, und es ist bekannt, dass diese Medikamente bei der Behandlung von schwerem Asthma Typ 2 wirksam sind. Es werden jedoch neue zielgerichtete Therapien benötigt.
Wirksamkeit und Sicherheit von Itepekimab
Itepekimab ist ein neuartiger monoklonaler Antikörper, der auf Interleukin-33 abzielt. Das internationale Forscherteam untersuchte die Wirksamkeit von Itepekimab allein und in Kombination mit Dupilumab in einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie an 70 Standorten. Die Studienteilnehmer waren zwischen 18 und 70 Jahre alt, litten an mittelschwerem bis schwerem Asthma und erhielten inhalative Glukokortikoide sowie lang wirksame Beta-Agonisten (LABA).
Die Probanden wurden in vier Gruppen aufgeteilt, die 12 Wochen lang alle zwei Wochen entweder subkutane Dosen von Itepekimab, Dupilumab, eine Kombination aus beiden oder ein Placebo erhielten. Am Ende der Studie trat nur bei 22 % der Patienten in der Itepekimab-Gruppe ein Ereignis ein, das auf einen Verlust der Asthmakontrolle hinwies, gegenüber 41 % in der Placebo-Gruppe, 27 % in der Kombinationsgruppe und 19 % in der Dupilumab-Gruppe. Itepekimab verbesserte auch die Lungenfunktion erheblich.
Im Vergleich zu Placebo erhöhte sich das forcierte Exspirationsvolumen in einer Sekunde vor dem Einsatz von Bronchodilatatoren bei der Monotherapie mit Itepekimab und Dupilumab, nicht aber bei der Kombinationstherapie.
Die Behandlung mit Itepekimab verbesserte im Vergleich zu Placebo die Asthmakontrolle und die Lebensqualität und führte zu einer stärkeren Verringerung der mittleren Eosinophilenzahl im Blut.
Die Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse war in allen vier Studiengruppen ähnlich.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine (2021). DOI: 10.1056/NEJMoa2024257