Zusammenhang zwischen der Einnahme von Rosuvastatin und dem Risiko einer Hämaturie und Proteinurie
20.07.2022 Statine können einen hohen Cholesterinspiegel wirksam senken, und viele Menschen nehmen Rosuvastatin ein – ein Vertreter dieser Arzneimittelklasse.
Neue im Journal of the American Society of Nephrology veröffentlichte Forschungsergebnisse auf der Grundlage von Patientenakten deuten auf eine mögliche Schädigung der Nieren durch Rosuvastatin hin, insbesondere bei höheren Dosen.
Hämaturie und Proteinurie
Zum Zeitpunkt der Zulassung von Rosuvastatin durch die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration gab es Berichte, die Rosuvastatin mit Anzeichen von Nierenschäden – Hämaturie (Blut im Urin) und Proteinurie (Eiweiß im Urin) – in Verbindung brachten.
Um dies zu untersuchen, analysierten Dr. Jung-Im Shin (Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health) und ihre Kollegen elektronische Gesundheitsdaten aus den Jahren 2011-2019 von 152.101 Neuanwendern von Rosuvastatin und 795.799 Neuanwendern eines anderen Statins namens Atorvastatin.
- Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 3,1 Jahren stellte das Team bei 2,9 % der Patienten eine Hämaturie und bei 1,0 % der Patienten eine Proteinurie fest.
- Im Vergleich zu Atorvastatin war Rosuvastatin mit einem 8 % höheren Risiko für Hämaturie, einem 17 % höheren Risiko für Proteinurie und einem 15 % höheren Risiko für die Entwicklung eines Nierenversagens verbunden, wodurch eine Ersatztherapie wie Dialyse oder Transplantation erforderlich wurde.
- Das Risiko für Hämaturie und Proteinurie war unter einer höheren Rosuvastatin-Dosis höher.
- Weiterhin wurde 44 % der Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung eine höhere Rosuvastatin-Dosis verschrieben, als die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA für Personen mit schlechter Nierenfunktion empfiehlt.
„Wir beobachteten ein höheres Risiko für Hämaturie, Proteinurie und Nierenversagen bei der Einnahme von Rosuvastatin und vergleichbare kardiovaskuläre Nutzen zwischen den Rosuvastatin- und Atorvastatin-Gruppen“, sagte Shin. „Da Rosuvastatin zu Proteinurie und Hämaturie führen kann, insbesondere bei hoher Dosierung, ist hochdosiertes Rosuvastatin das Risiko möglicherweise nicht wert – auch wenn es gering ist – insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American Society of Nephrology (2022). DOI: 10.1681/ASN.2022020135
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