Höhere kumulative Dosis topischer Kortikosteroide steht in Zusammenhang mit Osteoporose und schweren osteoporotischen Frakturen
20.12.2023 Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass höhere Dosen von topischen Kortikosteroiden, die häufig zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen eingesetzt werden, mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und osteoporosebedingte Knochenbrüche verbunden sind. Die Ergebnisse wurden im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology veröffentlicht und beruhen auf Informationen aus der Taiwan National Health Insurance Research Database.
Die Forscher wählten 129.682 Fälle von Osteoporose und 34.999 Fälle von schweren osteoporotischen Frakturen (MOF) aus und glichen sie mit 518.728 und 139.996 Kontrollen (ohne Osteoporose oder MOF) nach Geschlecht und Alter ab.
Das Team fand eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen der langfristigen Einnahme von topischen Kortikosteroiden und Osteoporose und MOF. So waren beispielsweise niedrige, mittlere und hohe kumulative Dosen topischer Kortikosteroide im Vergleich zu keiner Dosis mit einer 1,22-, 1,26- und 1,34-fach höheren Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von Osteoporose über fünf Jahre verbunden.
Diese jeweiligen Dosen waren mit einer 1,12-, 1,19- bzw. 1,29-fach höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, an MOF zu erkranken. Frauen hatten ein höheres Risiko für Osteoporose und MOF als Männer. Auch hatten jüngere Menschen (< 50 Jahre) im Vergleich zu anderen Altersgruppen ein höheres Osteoporoserisiko.
„Diese Studie unterstreicht, dass der Einsatz von topischen Kortikosteroiden zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen sehr vorsichtig erfolgen sollte und dass Kliniker sich dieser potenziellen Nebenwirkungen bewusst sein sollten“, sagte der korrespondierende Autor Dr. Chia-Yu Chu vom National Taiwan University Hospital und dem National Taiwan University College of Medicine.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology (2023). DOI: 10.1111/jdv.19697