Lazertinib zeigt vielversprechendes intrakranielles Ansprechen bei EGFR-NSCLC mit ZNS-Metastasen

30.08.2024 Lazertinib (Lazcluze) erzielte eine vielversprechende intrakranielle objektive Ansprechrate (iORR) bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit EGFR-Variante, deren Metastasen im Zentralnervensystem (ZNS) fortgeschritten waren, nachdem die Behandlung mit EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) der ersten und zweiten Generation keinen klinischen Nutzen erbracht hatte, so die Ergebnisse einer Phase-2-Studie (NCT05326425), die in JAMA Oncology veröffentlicht wurden.
Ansprechen
Topline-Daten zeigen, dass die iORR über alle Patientengruppen hinweg bei 55% lag, wobei bei 3 Patienten ein vollständiges Ansprechen (CR) und bei 18 ein teilweises Ansprechen (PR) bestätigt wurde. Bei Patienten mit T790M-positiver Erkrankung betrug die iORR 80 % und 43 % bei T790M-negativer Erkrankung, mit einer iORR von 67 % für Patienten mit unbekanntem Status.
Das gesamte intrakraniell-progressionsfreie Überleben (iPFS) betrug 15,8 Monate (95% CI: 15,2 – nicht erreicht [NR]), 15,2 Monate (95% CI: 4,2 – NR), 15,4 Monate (95% CI: 7,9 – NR) und 18,0 Monate (95% CI: 3,9 – NR) für T790M-positive, T790M-negative bzw. T790M-unbekannte Patienten. Die Durchdringung der Blut-Hirn-Schranke betrug 46,2 % und 33,1 % für die Metabolitenrate, wenn sie mit Liquor- und Plasmaproben gepaart wurden. Diese Daten lassen auf eine hohe ZNS-Durchdringung schließen, schreiben die Studienautoren.
Sekundäre Endpunkte
Zu den sekundären Endpunkten gehörten u. a. iPFS, iORR bei T790M-negativer Erkrankung und isolierter ZNS-Progression, Gesamt-ORR und Dauer des Ansprechens (DOR), iDOR, Krankheitskontrollrate (DCR) und Gesamtüberleben (OS).
Die iDCR betrug insgesamt 97 %, darunter 100 % in den Gruppen T790M-positiv und T790M-unbekannt und 95,2 % bei T790M-negativen Patienten. Bei den asymptomatischen und leicht symptomatischen Patienten wurde das mediane PFS nicht erreicht (IQR: 15,2-NR) bzw. betrug 15,4 Monate (IQR: 3,9-15,8).
Bestätigtes partielles Ansprechen trat bei 15 Patienten auf, wobei kein vollständiges Ansprechen beobachtet wurde. Die ORR betrug 60 % (n = 3/5) bzw. 33 % (n = 7/21) bei T790M-positiven und T790M-negativen Patienten. Darüber hinaus betrug das mediane Gesamt-PFS 15,2 Monate (95% CI: 7,3-18,0), einschließlich 9,9 Monate (95% CI: 4,2-NR), 15,2 Monate (95% CI: 7,1-15,8) und 18,0 Monate (95% CI: 3,9-NR) für T790M-positive, T790M-negative bzw. T790M-unbekannte Patienten.
Die Studie
An der einarmigen, nicht-randomisierten, kontrollierten Phase-2-Studie nahmen 40 Patienten mit metastasiertem NSCLC mit EGFR-Variante teil, bei denen die EGFR-TKI der ersten oder zweiten Generation zur Behandlung von Hirnmetastasen versagt hatten, die als leicht symptomatisch oder asymptomatisch bezeichnet wurden. Von den ursprünglich 40 Patienten wurden 38 evaluiert, nachdem ein Patient seine Einwilligung vor der ersten Tumoruntersuchung zurückgezogen hatte und ein anderer ein schnelles Tumorwachstum erlebte und starb. Die Patienten erhielten einmal täglich 240 mg Lazertinib, wobei eine Dosisreduzierung auf 160 mg bei Auftreten einer unerwünschten Wirkung zulässig war.
Die Behandlungszyklen dauerten 42 Tage, wobei das Ansprechen des Tumors nach den ersten vier Zyklen gemäß den Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST) v. 1.1 bewertet wurde. Nach dem vierten Zyklus wurden die Bewertungen am Ende jedes zweiten Zyklus durchgeführt. Die Behandlung wurde so lange fortgesetzt, bis die Krankheit fortschritt, eine schwerwiegende Nichteinhaltung des Protokolls vorlag, die Einwilligung zurückgezogen oder die Teilnahme an der Studie ausgeschlossen wurde.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Oncol. Published online August 15, 2024. doi:10.1001/jamaoncol.2024.2640
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