Zwei Phase-3-Studien untersuchten Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lebrikizumab bei mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis
16.03.2023 Zwei Phase-3-Studien deuten darauf hin, dass eine 16-wöchige Behandlung mit einem Medikament namens Lebrikizumab bei Erwachsenen und Jugendlichen mit mittelschwerer bis schwerer Dermatitis wirksam war, so ein im New England Journal of Medicine veröffentlichter Artikel.
Atopische Dermatitis ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung mit einer weltweiten Prävalenz von 20 % bei Kindern und bis zu 7 % bei Erwachsenen. Die Erkrankung verursacht entzündete Haut, Juckreiz und geht mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität einher.
„Dies sind die bisher umfangreichsten Studien zu Lebrikizumab bei atopischer Dermatitis“, sagte Dr. Jonathan I. Silverberg, Koautor der Studie und assoziierter Professor für Dermatologie an der George Washington University School of Medicine & Health Sciences, „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Lebrikizumab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis sicher, hochwirksam und gut verträglich ist.“
Silverberg und seine Kollegen führten zwei identisch konzipierte Phase-3-Studien durch, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments zu untersuchen. In der ersten Studie teilte das Team 283 Patienten nach dem Zufallsprinzip der Wirkstoffgruppe und 141 Patienten der Placebogruppe zu. In der zweiten Studie erhielten 281 Patienten Lebrikizumab und 146 Patienten waren in der Placebogruppe.
Nach 16 Wochen stellte das Team fest, dass die Lebrikizumab-Therapie im Vergleich zu Placebo zu Verbesserungen bei den Behandlungsergebnissen führte. So führte das Medikament beispielsweise zu einer deutlich klareren Haut, verringerte den Juckreiz und trug so zu einem besseren Schlaf bei.
Die Forscher weisen darauf hin, dass 16 Wochen nicht ausreichen, um die langfristige Sicherheit zu beurteilen, doch deutet diese Studie darauf hin, dass nur leichte oder mäßige Nebenwirkungen mit geringer Häufigkeit auftreten. Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments zu belegen, so Silverberg.
Die Ergebnisse bestätigen auch die zentrale Rolle von Interleukin-13 in der Pathogenese der Krankheit. Die Forscher glauben, dass Lebrikizumab an Interleukin-13 bindet und so zu einer Verbesserung der Dermatitis führt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa2206714