Magen-Darm-Beschwerden unter Ozempic, Wegovy u.a. GLP-1 Agonisten

Semaglutid und Liraglutid: Erhöhtes Risiko für Pankreatitis, Darmverschluss und Gastroparese, aber nicht für Gallenerkrankungen

Magen-Darm-Beschwerden unter Ozempic, Wegovy u.a. GLP-1 Agonisten

07.10.2023 Die Einnahme von Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1)-Rezeptor-Agonisten zur Gewichtsabnahme ist im Vergleich zur Einnahme von Bupropion-Naltrexon mit einem erhöhten Risiko für Pankreatitis, Gastroparese und Darmverschluss verbunden laut einer online im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie.

Mohit Sodhi von der University of British Columbia in Vancouver, Kanada, und Kollegen untersuchten gastrointestinale unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit GLP-1-Agonisten, die zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden, in einer Kohortenstudie, an der Neu-Anwender von Semaglutid (Markennamen: Ozempic, Rybelsus, Wegovy) oder Liraglutid (Markennamen: VictozaSaxenda und Xultophy) und dem aktiven Vergleichsmedikament Bupropion-Naltrexon teilnahmen. Es wurden Daten von 4.144 Liraglutid-, 613 Semaglutid- und 654 Bupropion-Naltrexon-Anwendern einbezogen.

  • Die Forscher stellten fest, dass die Inzidenzraten für die vier Endpunkte (Gallenerkrankung, Pankreatitis, Darmverschluss oder Gastroparese) bei GLP-1-Agonisten im Vergleich zu Bupropion-Naltrexon-Anwendern erhöht waren.
  • So lag die Häufigkeit von Gallenerkrankungen bei Liraglutid bei 11,7, bei Semaglutid bei 18,6 und bei Bupropion-Naltrexon bei 12,6 pro 1.000 Personenjahre, und die Häufigkeit von Pankreatitis betrug 4,6, 7,9 bzw. 1,0.
  • Ein signifikant erhöhtes Risiko für Pankreatitis, Darmverschluss und Gastroparese wurde bei der Verwendung von GLP-1-Agonisten im Vergleich zu Bupropion-Naltrexon festgestellt (Hazard Ratio [95 Prozent Konfidenzintervall]: 9,09 [1,25 bis 66,00], 4,22 [1,02 bis 17,40] bzw. 3,67 [1,15 bis 11,90]), nicht jedoch für Gallenerkrankungen (Hazard Ratio: 1,50; 95 Prozent Konfidenzintervall: 0,89 bis 2,53).

„Angesichts des breiten Einsatzes dieser Medikamente müssen diese unerwünschten Ereignisse, auch wenn sie selten sind, von Patienten berücksichtigt werden, die den Einsatz der Medikamente zur Gewichtsabnahme in Erwägung ziehen, da sich das Risiko-Nutzen-Kalkül für diese Gruppe von dem derjenigen unterscheiden könnte, die sie zur Behandlung von Diabetes einsetzen“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA. Published online October 5, 2023. doi:10.1001/jama.2023.19574

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