Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesen Medikamenten
- 05.12.2022 Medikamente gegen Angststörungen bei Heranwachsenden wenn Verhaltenstherapie nicht wirkt. Beginn einer Pharmakotherapie nach kognitiver Verhaltenstherapie bei Heranwachsenden mit Angststörungen
- 03.02.2019 Welches sind die wirksamsten Medikamente gegen Angststörung beim Kind?
- 20.10.2017 Schwere Angststörungen bei Heranwachsenden werden am besten mit Medikamenten und Verhaltenstherapie behandelt
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Schwere Angststörungen bei Heranwachsenden werden am besten mit Medikamenten und Verhaltenstherapie behandelt
20.10.2017 Kinder und Jugendliche mit schweren Angststörungen (Sozialphobie, Trennungsangst und Generalisierte A.) brauchen sowohl kognitive Verhaltenstherapie als auch Medikamente, um die besten Chancen auf Besserung zu erhalten, zeigt eine neue Analyse.
Eine frühere Studie mit 488 Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 17 Jahren hatte gezeigt, dass kognitive Verhaltenstherapie (KVT), das Antidepressivum Sertralin (Zoloft) oder eine Kombination aus Medikament und Psychotherapie die Ergebnisse verbessern.
Generalisierte Angststörung, Trennungsangst u. Soziale Phobie
Allerdings zeigt ein genauerer Blick auf die Daten nun, dass nur die Kombination aus Sertralin und KVT bei den schwerwiegenderen Fällen von generalisierter und sozialer Angststörung (Soziale Phobie) und Trennungsangst wirksam ist laut den im Journal of Clinical Child & Adolescent Psychology veröffentlichten Ergebnissen.
Bei Heranwachsenden mit schweren Angstzuständen wurde unter der Kombinationstherapie die Remissionsrate deutlich erhöht (relatives Risiko [RR] = 2,85, p <.001), 95% Konfidenzintervall (CI) [1,51;5,39], während Kognitive Verhaltenstherapie (RR = 1,55, p =.20), 95% CI [0,77;3,10] und Sertralin allein (RR = 1,27, p =.53), 95% CI [0,59; 2,73] nicht signifikant die Wahrscheinlichkeit für Remission (Linderung der Symptome) im Vergleich zu Placebo erhöhte.
Gleich die Kombination einsetzen
Studienautor Eli Lebowitz, Assistenzprofessor für Psychologie und Psychiatrie an der Yale Universität schreibt dazu, dass es bei schweren Angststörungen sinnvoller sei, gleich beide Behandlungsformen einzusetzen.
Die Forschungsarbeit ergab auch, dass einige Untergruppen, wie Kinder und Jugendliche aus sozialökonomisch schwächeren Schichten, Heranwachsende mit sozialer Phobie und solche, bei denen ebenfalls Zwangsstörungen diagnostiziert wurden, resistenter gegen Behandlungen oder Kombinationen von Therapien waren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Yale Universität; Journal of Clinical Child & Adolescent Psychology – DOI: 10.1080/15374416.2017.1371028; Okt. 2017
Welches sind die wirksamsten Medikamente gegen Angststörung beim Kind?
03.02.2019 Eine im Journal of Clinical Psychiatry veröffentlichte Studie untersuchte Medikamente, die häufig Kindern und Jugendlichen mit Angststörungen verschrieben wurden, um festzustellen, welche die wirksamsten und am besten verträglichsten sind.
Diese Studie ergab, dass die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) im Vergleich zu anderen Medikamententypen insgesamt am besten abschnitten.
Die wissenschaftliche Arbeit untersuchte mehr als ein Dutzend Medikamente aus 22 randomisierten kontrollierten Studien.
Insgesamt 2.623 Patienten (Durchschnittsalter: 11½ Jahre) waren nach dem Zufallsprinzip einem Medikament oder Placebo zugeordnet worden, und die Patienten hatten generalisierte Angststörung, Trennungsangst oder soziale Angststörungen, die mindestens mittelschwer waren.
Die Forscher untersuchten die Anzahl der Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, sowie den Anteil der Patienten, die die Studie aufgrund von unerwünschten Ereignissen, d.h. Nebenwirkungen, abgebrochen haben.
SSRI vs. SNRI
Bei angstgestörten Jugendlichen war das Ansprechen der Behandlung auf SSRI effektiver als auf Serotonin-Norepineprhein-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). SNRI verlängern die Aktivität der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin, während SSRI überwiegend die Wirkung von Serotonin verlängern.
In Bezug auf Diskontinuität und Verträglichkeit waren SSRI die verträglichsten Medikamente, während trizyklische Antidepressiva am wenigsten verträglich waren.
Trizyklische Antidepressiva
Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika) erhöhen den Gehalt an Noradrenalin und Serotonin und blockieren die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin, was zu einigen ihrer Nebenwirkungen führen kann.
Diese umfassende Bewertung, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten bei pädiatrischer Angststörung verglich, deutet darauf hin, dass SSRI den SNRI und allen anderen Medikamentenklassen überlegen sind, schließt Studienautor Eric T. Dobson von der Universität Cincinnati.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Clinical Psychiatry – https://dx.doi.org/10.4088/JCP.17r12064
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