Steroidfreie Kombination von Azacitidin und Venetoclax zur Behandlung des multiplen Myeloms
26.03.2024 Neue in Haematologica veröffentlichte Forschungsarbeiten des Royal College of Surgeons in Irland haben ergeben, dass Venetoclax (ein derzeit für die Behandlung von Leukämie zugelassenes Medikament) in Kombination mit Azacitidin auch für Patienten mit multiplem Myelom von Nutzen ist. Diese Entdeckung eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten für diese derzeit unheilbare Krankheit, schreiben die Studienautoren.
Die Forscher des RCSI Department of Physiology and Medical Physics und des Beaumont RCSI-Krebszentrums untersuchten ergänzende Medikamente, die die Wirksamkeit von Venetoclax bei der Behandlung von MM verbessern könnten. Obwohl Venetoclax, das die Funktion eines Proteins namens BCL-2 blockiert, bereits bei MM untersucht wurde, erwies es sich nur bei einem kleinen Teil der Patienten als wirksam.
Die Forscher entdeckten, dass die Kombination von Venetoclax mit einem Medikament namens Azacitidin (chemischer Name 5-Azacytidin; Handelsname: Vidaza) die Wirksamkeit bei vielen MM-Zelllinien deutlich erhöhte, was auf eine breitere potenzielle Patientengruppe hinweist, die mit der neuen Kombination behandelt werden könnte.
„Diese Forschung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu wirksameren Behandlungsmöglichkeiten für das Multiple Myelom. Durch die Kombination von Venetoclax und 5-Azacytidin haben wir eine verbesserte Wirksamkeit bei einer Reihe von Patientenproben festgestellt. Dies zeigt den Nutzen einer Neubewertung bestehender Medikamente in neuen Zusammenhängen, um ihr Potenzial zu erweitern“, sagte Prof. Tríona Ní Chonghaile.
Prof. Siobhán Glavey kommentierte: „Die Entdeckung des Potenzials dieser neuen Arzneimittelkombination ist eine vielversprechende Entwicklung. Unser nächstes Ziel ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit bei multiplem Myelom in einer klinischen Studie zu untersuchen, damit wir den Patienten eine neue Behandlungsstrategie anbieten können.“
Der Mechanismus, wie die beiden Medikamente effizient zusammenwirken, wurde ebenfalls untersucht, und es zeigte sich, dass die Kombination der beiden Therapien bei Patientenproben aus verschiedenen Krebsstadien wirksam war, selbst wenn diese Patienten zuvor mit Chemotherapeutika behandelt worden waren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Haematologica (2024). DOI: 10.3324/haematol.2023.283771