N-Acetylglucosamin bei Multipler Sklerose

N-Acetylglucosamin hemmt Entzündungs- und Neurodegenerationsmarker bei Multipler Sklerose

N-Acetylglucosamin bei Multipler Sklerose

15.09.2023 Forscher der University of California, Irvine, haben herausgefunden, dass ein einfacher Zucker – N-Acetylglucosamin – bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS) mehrere Entzündungs- und Neurodegenerationsmarker reduziert. Darüber hinaus stellten sie fest, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel bei 30 % der Patienten die neurologischen Funktionen verbesserte.

Ein Hauptproblem der derzeitigen MS-Therapien ist die Unfähigkeit, die chronisch aktive Neuroinflammation im Gehirn zu behandeln und den damit verbundenen Verlust des Myelins, das die Axone, die elektrischen Leitungen des Gehirns, umhüllt und schützt, nicht beheben zu können. Im Laufe der Zeit führt dies zu einer dauerhaften Schädigung der Nervenzellen und einem langsam fortschreitenden Verlust der neurologischen Funktion bei den Patienten.

Frühere Studien haben gezeigt, dass N-Acetylglucosamin Entzündungen im Gehirn unterdrückt, das Nachwachsen der Myelinscheide fördert und die Degeneration des Gehirns verlangsamt, sagte Studienautor Dr. Michael Demetriou, Professor für Neurologie und Mikrobiologie & Molekulargenetik an der UCI School of Medicine.

Die neue im Journal of Neuroinflammation veröffentlichte Forschungsarbeit berichtet über die erste klinische Studie mit N-Acetylglucosamin bei MS-Patienten, in der diese potenziellen Wirkungen direkt untersucht wurden. Die Studie wurde ausschließlich im Demetriou-Labor an der UCI School of Medicine und dem UCI Institute of Clinical and Translational Science entwickelt und durchgeführt.

Wirkung und Sicherheit

Die Forscher fanden heraus, dass N-Acetylglucosamin sicher war und mehrere Entzündungs- und Neurodegenerationsmarker bei MS-Patienten verringerte, obwohl die Patienten bereits die von der FDA zugelassene immunmodulatorische Therapie Glatirameracetat erhielten, von der bekannt ist, dass sie diese Signalwege außerhalb des Gehirns beeinflusst.

„Wir haben bei 30 % der Patienten auch eine nachhaltige Verringerung der neurologischen Behinderung beobachtet, was bei den derzeit von der FDA zugelassenen Therapien nicht der Fall ist“, so Dr. Michael Y. Sy, Associate Professor of Neurology, UCI School of Medicine. „Sie verlangsamen bestenfalls das Fortschreiten der Erkrankung, verbessern aber nicht die Funktion.“

Die Daten deuten darauf hin, dass N-Acetylglucosamin die unbehandelte chronisch-aktive Neuroinflammation reduziert und/oder die Myelinreparatur fördert. Die Forscher betonen jedoch, dass die Studie nicht verblindet war und daher künftige verblindete Studien und zusätzliche Parameter unerlässlich sind, um das Potenzial von N-Acetylglucosamin zur Verbesserung der verbleibenden chronisch-aktiven Gehirnentzündung, der Myelinreparatur, der Neurodegeneration und der neurologischen Funktion bei MS zu bestätigen.

Künftige Studien, die zeigen, dass N-Acetylglucosamin die neurologische Funktion bei MS-Patienten wiederherstellen kann, wären ein entscheidender Fortschritt und würden etwas bieten, was keine andere derzeitige Therapie vermag, schließen die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Neuroinflammation (2023). DOI: 10.1186/s12974-023-02893-9

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