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Nemolizumab schlägt Placebo bei der Linderung von Pruritus (Juckreiz) bei atopischen Ekzemen
10.07.2020 Bei Patienten mit atopischer Dermatitis (auch Neurodermitis oder atopisches Ekzem genannt) und mittelschwerem bis schwerem Pruritus (Juckreiz) führt Nemolizumab laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie zu einer stärkeren Reduktion des Juckreizes als Placebo.
Dr. Kenji Kabashima von der Universität Kyoto in Japan führte zusammen mit Kollegen eine 16-wöchige randomisierte Studie durch, an der japanische Patienten mit atopischer Dermatitis und mittelschwerem bis schwerem Juckreiz sowie unzureichendem Ansprechen auf topische Wirkstoffe teilnahmen.
Die Teilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder subkutanes Nemolizumab oder Plazebo im Verhältnis 2:1 (143 und 72 Patienten) mit begleitenden topischen Wirkstoffen. Die mittlere prozentuale Veränderung des Scores auf der visuellen Analogskala (VAS) für Pruritus war der primäre Endpunkt.
Verringerung des Juckreizes
Die Forscher fanden heraus, dass die mittlere prozentuale Veränderung des VAS-Scores in Woche 16 in der Nemolizumab-Gruppe -42,8 bzw. -21,4 Prozent in der Placebogruppe betrug (Differenz: -21,5 Prozentpunkte).
Die mittlere prozentuale Veränderung des Wertes für die Ekzemfläche und den Schweregradindex betrug -45,9 Prozent in der Nemolizumab- bzw. -33,2 Prozent in der Placebogruppe.
Der Prozentsatz der Patienten mit einem Score von 4 oder weniger im Dermatology Life Quality Index betrug 40 bzw. 22 Prozent in der Nemolizumab- und der Placebogruppe, während 55 bzw. 21 Prozent einen Insomnia Severity Index-Score von 7 oder weniger aufwiesen.
Nemolizumab plus topische Wirkstoffe können sowohl Juckreiz als auch die Anzeichen von Ekzemen lindern und den Schweregrad der atopischen Dermatitis verringern, indem sie den Juckreiz-Kratz-Zyklus unterbrechen, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2020; 383:141-150 DOI: 10.1056/NEJMoa1917006.