Cannabis, Polypharmazie, Psychostimulantien, Opioide und Alkohol stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Schizophrenie
27.07.2013 Psychosen, die aus der Anwendung mehrerer Arten von Medikamenten bzw. Drogen hervorgehen, stehen stark mit einer zukünftigen klinischen Schizophrenie-Diagnose in Verbindung.
Größtes Risiko: Cannabis, Polypharmazie
Eine Studie des Hairmyres Hospital, East Kilbride, Glasgow, Scotland, untersuchte mehr als 3.000 stationäre Patienten, die substanzinduzierte Psychosen erfuhren. Die Befunde zeigten, dass diejenigen, die eine durch Cannabis oder Polypharmazie (Verwendung multipler Substanzen) induzierte Psychose erlitten, die eine Einweisung ins Krankenhaus erforderte, das größte Risiko für die Entwicklung einer Schizophrenie hatten.
Die Befunde ergaben, dass das kumulative Risiko für die Entwicklung einer Schizophrenie nach einer Cannabis-induzierten Psychose bei 21,4 % lag.
Psychostimulantien, Opioide und Alkohol
Das Konversionsrisiko lag bei 19,1 % für die Personen, die eine durch Psychostimulantien induzierte Psychose erlitten und 18,4 Prozent bei jenen mit Opioid-induzierter Psychose.
Das Risiko der Konversion zu einer Schizophrenie lag bei denjenigen, die multiple Substanzen einnahmen, bei 21,5 %. Die Konversionsrate bei Alkohol-induzierter Psychose lag nur bei 10,6 %. Die Gruppen mit anderen Substanzen waren zu klein, um valide Schlüsse ziehen zu können.
Obwohl die durchschnittliche Zeit bis zur Entwicklung einer Schizophrenie etwa 12 Jahre betrug, wurden die meisten Diagnosen der Krankheit innerhalb der ersten fünf Jahre nach der substanzinduzierten Psychose gestellt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Hairmyres Hospital