Pembrolizumab (Keytruda) bei Blasenkrebs / Urothelkarzinom

KEYTRUDA® (Pembrolizumab) als adjuvante Therapie verbessert signifikant das krankheitsfreie Überleben (DFS) im Vergleich zur Beobachtung bei Hochrisikopatienten mit lokalisiertem muskelinvasivem und lokal fortgeschrittenem Urothelkarzinom nach Operation

Pembrolizumab (Keytruda) bei Blasenkrebs / Urothelkarzinom

27.01.2024 Merck, außerhalb der USA und Kanadas als MSD bekannt, hat die Ergebnisse der Phase-3-Studie AMBASSADOR (A031501)/KEYNOTE-123 bekanntgegeben, in der KEYTRUDA (Wirkstoff Pembrolizumab) für die adjuvante Behandlung von Hochrisikopatienten mit lokalisiertem muskelinvasivem Urothelkarzinom (MIUC) und lokal fortgeschrittenem resektablem Urothelkarzinom untersucht wird.

Bei der ersten vordefinierten Zwischenanalyse der Studie, nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 22,3 Monaten, zeigte KEYTRUDA eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung eines der beiden primären Endpunkte der Studie, nämlich des krankheitsfreien Überlebens (DFS), indem es das Risiko eines Wiederauftretens der Krankheit oder des Todes bei diesen Patienten nach der Operation um 31% (HR=0,69 [95% CI: 0,54-0,87]; p=0,001) gegenüber der Beobachtung reduzierte. Das mediane DFS betrug 29,0 Monate (95% CI: 21,8-nicht auswertbar [NE]) für KEYTRUDA und 14,0 Monate (95% CI: 9,7-20,20) für die Beobachtung, eine Verbesserung um 15 Monate. Diese DFS-Ergebnisse waren unabhängig vom PD-L1-Expressionsstatus der Patienten konsistent.

Der andere duale primäre Endpunkt der Studie, das Gesamtüberleben (OS), erreichte zum Zeitpunkt dieser Zwischenanalyse keine statistische Signifikanz und wird weiter verfolgt, sobald die Daten reifen (HR=0,98 [95% CI: 0,76-1,26]; p=0,88). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36,9 Monaten betrug das mediane OS 50,9 Monate (95% CI, 43,8-NE) für KEYTRUDA gegenüber 55,8 Monaten (95% CI, 53,3-NE) für die Beobachtungsgruppe.

Merck betreibt ein umfangreiches klinisches Entwicklungsprogramm, in dem Pembrolizumab als Monotherapie und in Kombination mit anderen Krebstherapien in allen Stadien des Blasenkrebses, einschließlich nicht-muskelinvasivem, muskelinvasivem und metastasiertem Blasenkrebs, untersucht wird. Zu den Phase-3-Studien bei muskelinvasivem Blasenkrebs gehören die KEYNOTE-866-Studie sowie die Phase-3-Studien KEYNOTE-B15 und KEYNOTE-905, die in Zusammenarbeit mit Pfizer (früher Seagen) und Astellas durchgeführt werden.

Studiendesign und zusätzliche Daten von AMBASSADOR/KEYNOTE-123

AMBASSADOR (A031501)/KEYNOTE-123 ist eine randomisierte, offene Phase-3-Studie (ClinicalTrials.gov, NCT03244384), in der KEYTRUDA im Vergleich zur Beobachtung für die adjuvante Behandlung von Patienten mit lokalisiertem MIUC und lokal fortgeschrittenem resektablem Urothelkarzinom untersucht wird. Die dualen primären Endpunkte sind OS und DFS, die sekundären Endpunkte umfassen OS und DFS bei PD-L1-positiven und -negativen Patienten sowie Sicherheit. An der Studie nahmen 702 Patienten teil, die nach dem Zufallsprinzip entweder KEYTRUDA (200 mg intravenös alle drei Wochen über bis zu 18 Zyklen) oder ein Beobachtungsprogramm durchlaufen.

© arznei-news.de – Quellenangabe:

News zu Pembrolizumab bei Blasenkrebs / Urothelkarzinom

Metastasierender Blasenkrebs: Studienresultate

09.10.2016 Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) hat in Erst- und Zweitlinienbehandlungen von Patienten mit metastasierendem Blasenkrebs in zwei Phase-II-Studien vielversprechende Resultate gezeigt laut einem auf dem ESMO 2016 Kongress in Kopenhagen publizierten Bericht.

Die Phase-II-Studie KEYNOTE-052 bewertete Wirksamkeit und Sicherheit der PD-1-Blockade mit Pembrolizumab als First-Line-Therapie bei nicht mehr mit Cisplatin behandelbaren Patienten mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Blasenkrebs.

Die Forscher präsentierten die vorläufige Analyse der ersten 100 Patienten, die in der Studie aufgenommen worden waren.

Der primäre Endpunkt der objektiven Ansprechrate betrug 24%. Der Biomarker-Cut-Point zur Identifikation der Patienten, die am ehesten auf das Medikament ansprechen könnten, wurde mit 10% oder größer bei der Gesamt-PD-L1-Expression in Immunzellen oder Tumorzellen festgelegt.

Dreißig Patienten zeigten diesen Grad der Expression, wobei 11 (37%) auf die Behandlung ansprachen. Die mittlere Dauer des Ansprechens wurde noch nicht erreicht und die Behandlung wurde gut vertragen.
© arznei-news.de – Quelle: ESMO 2016, Okt. 2016

Urothelkarzinom: Ph3-Studie erreicht Endpunkt; vorzeitiger Stopp

24.10.2016 MSD hat bekanntgegeben, dass die Phase 3 Studie KEYNOTE-045 zur Behandlung von Patienten mit zuvor behandeltem fortgeschrittenen Urothelkarzinom (Blasenkrebs) mit Pembrolizumab (Keytruda) den primären Endpunkt des Gesamtüberlebens (OS) erreicht hat.

In dieser Studie war Pembrolizumab gegenüber der Chemotherapie überlegen. Basierend auf einer vorgegebenen Zwischenanalyse hat ein unabhängiges Data Monitoring Committee (DMC) empfohlen, die Studie frühzeitig abzubrechen.

Das Sicherheitsprofil von Keytruda in dieser Studie stimmte mit dem früherer Studien mit Patienten mit fortgeschrittenem urothelialen Krebs überein. Die Ergebnisse von KEYNOTE-045 werden auf einem anstehenden Treffen präsentiert.

Das klinische Entwicklungsprogramm des Medikaments umfasst mehr als 30 Tumortypen in mehr als 360 klinischen Studien, darunter fast 200 Studien, die den PD-1-Inhibitor mit anderen Krebsbehandlungen kombinieren. Für urogenitale Krebserkrankungen hat MSD das größte Immuno-onkologische klinische Entwicklungsprogramm bei Blasenkrebs – mit 27 laufenden Studien (darunter vier Zulassungsstudien), schreibt das Unternehmen.
© arznei-news.de – Quelle: MSD, Okt. 2016

FDA genehmigt Blasenkrebs-Medikament

24.05.2017 Die US Food and Drug Administration (FDA) hat zwei neue Indikationen für Mercks (bekannt als MSD außerhalb der USA und Kanada) Keytruda (Pembrolizumab) für bestimmte Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem urothelialen Karzinom – einer Form von Blasenkrebs – genehmigt.

Indikationen bei urothelialem Karzinom

In der Erstlinientherapie ist das Medikament nun für die Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem urothelialen Karzinom zugelassen, die für eine Cisplatin-haltige Chemotherapie nicht geeignet sind. Diese Indikation wurde im beschleunigten Zulassungsverfahren auf der Grundlage der Tumoransprechrate und der Dauer des Ansprechens genehmigt.

Die fortgesetzte Genehmigung für diese Indikation kann von der Überprüfung des klinischen Nutzens in den Bestätigungsstudien abhängig sein.

In der Zweitlinentherapie ist Pembrolizumab nun für die Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem urothelialen Karzinom zugelassen, die während oder nach einer platinhaltigen Chemotherapie oder innerhalb von 12 Monaten nach neoadjuvanter oder adjuvanter Behandlung mit Platin-haltiger Chemotherapie eine Progression zeigen.

Keytruda ist für die Verwendung in diesen Indikationen mit einer festen Dosis von 200 mg alle drei Wochen bis zum Fortschreiten der Krankheit oder inakzeptabler Toxizität oder bis zu 24 Monate bei Patienten ohne Krankheitsprogression zugelassen.

Nebenwirkungen bei Behandlung von urothelialem Karzinom

Immun-vermittelte Nebenwirkungen unter Pembrolizumab waren: Pneumonitis, Colitis, Hepatitis, Endokrinopathien und Nephritis.

Basierend auf der Schwere der Nebenwirkung sollte das Medikament unterbrochen oder abgebrochen und gegebenenfalls Kortikosteroide verabreicht werden.

Es kann auch schwere oder lebensbedrohliche infusionsbedingte Reaktionen hervorrufen. Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome von infusionsbedingten Reaktionen beobachtet werden; bei Grad 3 oder 4 Reaktionen sollte die Infusion gestoppt und dauerhaft abgebrochen werden.

Basierend auf seinem Wirkmechanismus kann Keytruda fetale Schäden verursachen, wenn es einer schwangeren Frau verabreicht wird. Patientinnen mit Fortpflanzungspotential sollten über die potentielle Gefährdung eines Fötus informiert werden.
© arznei-news.de – Quelle: MSD, Mai 2017

EU: Urotheliales Karzinom – EMA-Zulassungsempfehlung

22.07.2017 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Keytruda (aktive Substanz ist Pembrolizumab) der Firma Merck Sharp & Dohme Ltd für die Behandlung von Patienten mit urothelialem Karzinom.

Bei Zulassung würde das Medikament

  • als Monotherapie für die Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastatischem urothelialen Karzinom bei Erwachsenen angezeigt sein, die zuvor eine platinhaltige Chemotherapie erhalten haben;
  • als Monotherapie für die Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem urothelialen Karzinom bei Erwachsenen indiziert sein, die nicht für eine Cisplatin-haltige Chemotherapie infrage kommen.

© arznei-news.de – Quelle: EMA, Juli 2017

Blasenkarzinom: EU-Zulassung

06.09.2017 MSD hat bekanntgegeben, dass die Europäische Kommission Keytruda (Wirkstoff Pembrolizumab) für die Behandlung bestimmter Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom, einer Form von Blasenkarzinom, genehmigt hat.

Insbesondere ist das Medikament als Monotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom bei Erwachsenen genehmigt worden, die zuvor eine platinhaltige Chemotherapie erhalten haben, sowie bei Erwachsenen, die nicht für eine cisplatinhaltige Chemotherapie in Frage kommen.

Die Zulassung bei Patienten, die zuvor mit einer platinhaltigen Chemotherapie behandelt worden waren, basiert auf einer überlegenen Gesamtüberlebenszeit (OS) von Pembrolizumab gegenüber einer Chemotherapie mit Prüferwahl (Paclitaxel, Docetaxel, Vinflunin) (HR, 0,73 [95% CI: 0,59,0,91], p=0,002), wie in der randomisierten KEYNOTE-045-Studie der Phase 3 gezeigt wurde.

Die Zulassung bei Patienten, die nicht für eine cisplatinhaltige Chemotherapie in Frage kamen, basierte auf Phase-2-Daten aus der KEYNOTE-052-Studie, die eine Gesamtansprechrate (ORR) von 29 Prozent (95% CI, 25-34) zeigte.

KEYTRUDA ist mit diesen beiden neuen Indikationen in allen 28 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Lichtenstein und Norwegen in einer Dosierung von 200 mg alle drei Wochen bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder einer inakzeptablen Toxizität zugelassen.
© arznei-news.de – Quelle: MSD, Sept. 2017

Update zur KEYNOTE-361 Phase-3-Studie zu Keytruda als Monotherapie und in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom

12.06.2020 MSD hat bekanntgegeben, dass die Phase-3-Studie KEYNOTE-361 zur Evaluierung von Keytruda (Pembrolizumab) in Kombination mit einer Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (Blasenkrebs) im Vergleich zu Standard-Chemotherapie die beiden vordefinierten primären Endpunkte Gesamtüberleben (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS) nicht erreicht hat.

In der abschließenden Analyse der Studie zeigte sich bei Patienten, die mit KEYTRUDA in Kombination mit einer Chemotherapie (Cisplatin oder Carboplatin plus Gemcitabin) behandelt wurden, eine Verbesserung des OS und PFS im Vergleich zu Chemotherapie allein; diese Ergebnisse erfüllten jedoch nicht die statistische Signifikanz nach dem vordefinierten statistischen Schema.

Der Monotherapie-Arm der Studie wurde nicht formell getestet, da im Keytruda-Kombinationsarm keine Überlegenheit für OS oder PFS erreicht wurde.

Das Sicherheitsprofil von Keytruda in dieser Studie stimmte mit dem bereits bekannten überein, und es wurden keine neuen Sicherheitssignale identifiziert.
© arznei-news.de – Quellenangabe: MSD.


Schreiben Sie uns >> hier << über Ihre Erfahrungen und lesen Sie die Erfahrungsberichte / Kommentare zu diesem Medikament.