Positive Daten zu Giredestrant bei Brustkrebs

Östrogenrezeptor-positiver, HER-2-negativer Brustkrebs: SERD Giredestrant zeigt Anti-Tumorwirkung

05.06.2021 Roche hat neue und aktualisierte Daten zu Giredestrant (vormals GDC-9545, ein oraler selektiver Östrogenrezeptor-Degrader – SERD der nächsten Generation) bei Patientinnen mit Hormonrezeptor (HR)-positivem, HER2-negativem Brustkrebs veröffentlicht. Die Daten aus diesen Studien wurden auf der Jahrestagung 2021 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt.

Die auf der ASCO vorgestellten Daten aus zwei Phase-I-Studien zeigen die vielversprechende klinische Aktivität und das Sicherheitsprofil von Giredestrant bei HR-positivem, HER2-negativem Brustkrebs:

Studie NCT03916744

NCT03916744: Die Zwischenanalyse dieser „Window of Opportunity“-Studie in der postmenopausalen, neoadjuvanten (präoperativen) Situation zeigte die konsistente und überzeugende Aktivität von Giredestrant.

  • Die pharmakodynamische Wirkung von Giredestrant wurde anhand des Proliferations-Biomarkers Ki67 bewertet, der die Fähigkeit einer Therapie anzeigt, das Tumorwachstum zu unterdrücken.
  • Giredestrant zeigte nach ~14 Tagen Behandlung eine vielversprechende Wirkung auf die Proliferation von Tumorzellen; eine mittlere Reduktion von Ki67 von 78% (95% CI:72-83); 55% der Tumoren zeigten einen vollständigen Zellzyklusarrest, definiert als Ki67 ≤2,7%.
  • Das Sicherheitsprofil von Giredestrant im neoadjuvanten Setting war konsistent mit seinem Wirkmechanismus und es gab keine Abbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen (AE).

Studie NCT03332797

NCT03332797: Aktualisierte Daten aus dieser Phase-I-Studie bei lokal fortgeschrittenem/metastasiertem Brustkrebs zeigten, dass Giredestrant als Monotherapie gut verträglich war und eine vielversprechende klinische Aktivität aufwies, unabhängig von der Art der vorangegangenen Therapie oder dem Vorhandensein von ESR1-Mutationen (Mutationen im ESR1-Gen sind wichtige Mechanismen der Resistenz gegen Hormontherapie).

  • Bei einer Dosierung von 30 mg wurde eine 20%ige Gesamtansprechrate bei Patientinnen mit messbarer Erkrankung bei Studienbeginn beobachtet, und es wurden klinische Nutzenraten von 55% in der Gesamtgruppe bzw. 76% in der Untergruppe mit ESR1-Mutationen beobachtet.
  • Giredestrant zeigte eine bemerkenswerte Aktivität in der ESR1-Mutanten-Untergruppe, was darauf hindeutet, dass Giredestrant ESR1-Mutationen überwindet.
  • Giredestrant war in allen Dosierungen (10-250mg) gut verträglich; es gab keine dosislimitierenden Toxizitäten bei der Giredestrant-Monotherapie; AE waren im Allgemeinen von geringem Grad.
  • Für das Entwicklungsprogramm von Giredestrant wurde eine standardisierte Dosis von einmal täglich 30 mg ausgewählt, sowohl als Monotherapie als auch in Kombinationsstudien.

Zukünftige Studien

Derzeit nimmt Roche Patientinnen auf für zwei Phase-II-Studien (CoopERA und AcelERA), in denen Giredestrant bei neoadjuvantem Östrogenrezeptor (ER)-positivem Brustkrebs im Frühstadium bzw. bei vorbehandeltem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs untersucht wird, sowie für eine Phase-III-Studie (PersevERA), in der Giredestrant plus Palbociclib im Vergleich zu Letrozol plus Palbociclib bei Patientinnen mit ER-positivem, HER2-negativem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs untersucht wird.

Die Hauptstütze der Behandlung ist die Blockade von Östrogen, aber die damit verbundenen Nebenwirkungen haben einen sehr großen Einfluss auf die Lebensqualität und können die Therapietreue stark beeinträchtigen. Mit Giredestrant strebt Roche eine maßgeschneiderte, effektivere und weniger belastende Behandlung für HR-positiven Brustkrebs an.

Giredestrant erhielt am 15. Dezember 2020 die Fast Track Designation (FTD) der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für ER-positiven, HER2-negativen, metastasierten Brustkrebs in der Zweit- und Drittlinie.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche.

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