Studie untersuchte das Potenzial von Psilocybin für die Behandlung von episodischer Migräne
09.08.2023 Psilocybin, der Wirkstoff in psychedelischen Pilzen (auch Zauberpilze oder Magic Mushrooms genannt), hat sich in frühen klinischen Studien als vielversprechend für die Übergangsbehandlung von episodischer Migräne erwiesen laut einem in der Fachzeitschrift Current Pain and Headache Reports veröffentlichten Forschungsbericht von Dr. Emmanuelle Schindler von der Yale School of Medicine.
Über die therapeutische Wirkung von Psychedelika bei Kopfschmerzerkrankungen wird schon seit Jahrzehnten berichtet, und man beginnt jetzt mit kontrollierten Untersuchungen.
In der ersten und einzigen klinischen Studie zur Behandlung von Migräne mit einem Psychedelikum stellten Schindler und Kollegen fest, dass sich die Zahl der wöchentlichen Migränetage um etwa 50 % verringerte und die Intensität der Attacken zwei Wochen lang nach Verabreichung einer einzigen niedrigen (nicht psychedelischen) Dosis Psilocybin deutlich abnahm. Es wurden keine schwerwiegenden oder unerwünschten Ereignisse berichtet.
Diese Übergangseffekte sowie die abortiven Wirkungen bei zwei Probanden und zusätzliche Befunde bei Clusterkopfschmerz geben Aufschluss über den möglichen medizinischen Einsatz von Psilocybin und anderer psychedelischer Drogen bei episodischer Migräne, schreiben die Wissenschaftler.
Schindler weist darauf hin, dass Psychedelika auch akute und präventive Wirkungen haben – allerdings könnten die Risiken bei diesen Anwendungen den Nutzen überwiegen. Die Übergangsverwendung von Psychedelika – eine kurzfristige Intervention mit dauerhaften therapeutischen Wirkungen – rechtfertigt weitere Studien und könnte wichtige klinische Anwendungen haben, schreiben die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Current Pain and Headache Reports (2023). DOI: 10.1007/s11916-023-01145-y