Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
- Schwangerschaft / Stillzeit
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien) - Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: Roche
- Wirkstoffname: Entrectinib
- ATC-Code: L01XE56
- Medikamentengruppe: Antineoplastische Mittel, Proteinkinase-Inhibitoren
- Beipackzettel / Packungsbeilage
Indikation / Anwendung / Krankheiten
Rozlytrek als Monotherapie wird zur Behandlung von Erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 12 Jahren mit soliden Tumoren mit neurotropher Tyrosinrezeptorkinase (NTRK)-Genfusion angewendet,
- bei denen eine lokal fortgeschrittene oder metastasierte Erkrankung vorliegt oder eine Erkrankung, bei der eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu schwerer Morbidität führt, und
- die bisher keinen NTRK-Inhibitor erhalten haben
- für die keine zufriedenstellenden Therapieoptionen zur Verfügung stehen.
Rozlytrek als Monotherapie wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit ROS1-positivem, fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), die zuvor keine Behandlung mit ROS1-Inhibitoren erhalten haben.
News
- 26.04.2024 EU: Der CHMP der EMA empfiehlt die Erweiterung der Indikation wie folgt: Rozlytrek ist als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten im Alter von über einem Monat mit soliden Tumoren, die eine Genfusion aufweisen, angezeigt.
- 29.05.2020 EU: Tumoren mit neurotropher Tyrosinrezeptor-Kinase-Genfusion / ROS1+ Lungenkrebs – CHMP-Zulassungsempfehlung für Rozlytrek
- 03.08.2020 Solide Tumoren mit NTRK-Fusionen / ROS1-positiver nicht kleinzelliger Lungenkrebs: EU-Zulassung für Rozlytrek … zum Artikel
- Weitere Infos, News zu Entrectinib
EU: Tumoren mit neurotropher Tyrosinrezeptor-Kinase-Genfusion / ROS1+ Lungenkrebs – CHMP-Zulassungsempfehlung für Rozlytrek
29.05.2020 Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Zulassungsbehörde (CHMP) empfiehlt die Zulassung von Rozlytrek (aktive Substanz ist Entrectinib) der Firma Roche Registration GmbH als Hartkapseln (100 und 200 mg) für die Behandlung von Patienten, deren solide Tumoren eine neurotrophe Tyrosinrezeptor-Kinase-Genfusion aufweisen, oder von Patienten mit ROS1-positivem fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs.
Der Wirkstoff von Rozlytrek ist Entrectinib, ein Inhibitor der Tropomyosin-Rezeptor-Kinase (TRK) (ATC-Code L01XE56). Er zielt auf Zellen mit konstitutiver Aktivierung von TRK-Proteinen, die aus Genfusionen und der Proto-Onkogen-Tyrosin-Proteinkinase ROS (ROS1) resultieren.
Der Nutzen von Rozlytrek wird in der objektiven Ansprechrate und Ansprechdauer sowohl bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen, metastasierten soliden Tumoren, die eine NTRK-Genfusion aufweisen und keine zufriedenstellenden Behandlungsmöglichkeiten haben, als auch bei Patienten mit ROS1-positivem fortgeschrittenen NSCLC gesehen.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Erschöpfung, Verstopfung, Dysgeusie, Ödeme, Schwindel, Durchfall, Übelkeit, Dysästhesie, Dyspnoe, Anämie, Gewichtszunahme, erhöhtes Blutkreatinin, Schmerzen, kognitive Störungen, Erbrechen, Husten und Pyrexie.
Die vollständige Indikation bei Zulassung wäre:
Rozlytrek als Monotherapie ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 12 Jahren mit soliden Tumoren, die eine neurotrophe Tyrosinrezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion exprimieren,
- mit einer Erkrankung, die lokal fortgeschritten ist, metastasiert oder bei der eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu schwerer Morbidität führt, und
- die keinen früheren NTRK-Hemmer erhalten haben
- die keine zufriedenstellenden Behandlungsmöglichkeiten haben.
Rozlytrek als Monotherapie ist für die Behandlung erwachsener Patienten mit ROS1-positivem, fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) indiziert, die zuvor nicht mit ROS1-Inhibitoren behandelt wurden.
© arznei-news.de – Quelle: EMA
Aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Kommission:
Schwangerschaft / Stillen
Verhütung bei Frauen
Während der Anwendung dieses Arzneimittels dürfen Sie nicht schwanger werden, weil dies dem Baby schaden könnte. Wenn Sie schwanger werden können, müssen Sie während der Behandlung und noch für mindestens 5 Wochen nach Beendigung der Behandlung eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob Rozlytrek die Wirkung von Verhütungsmitteln (Antibabypillen oder implantierten hormonellen Verhütungsmitteln) verringern kann. Sie müssen während der Behandlung mit Rozlytrek und noch für 5 Wochen nach Beendigung der Behandlung eine zusätzliche zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, wie eine Barrieremethode (z. B. Kondome), damit Sie nicht schwanger werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die für Sie und Ihren Partner geeigneten Verhütungsmethoden.
Verhütung bei Männern
Während der Anwendung dieses Arzneimittels darf Ihre Partnerin nicht schwanger werden, weil dies dem Baby schaden könnte. Wenn Ihre Partnerin schwanger werden kann, müssen Sie während der Behandlung und noch für mindestens 3 Monate nach Beendigung der Behandlung eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die für Sie und Ihre Partnerin geeigneten Verhütungsmethoden.
Schwangerschaft
Nehmen Sie Rozlytrek nicht ein, wenn Sie schwanger sind. Dies könnte Ihrem Baby schaden.
Wenn Sie während der Einnahme oder bis zu 5 Wochen nach Einnahme der letzten Dosis dieses Arzneimittels schwanger werden, informieren Sie umgehend Ihren Arzt.
Stillzeit
Stillen Sie während Ihrer Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht. Es ist nicht bekannt, ob Rozlytrek in die Muttermilch übergeht und daher Ihrem Baby schaden könnte.
Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die nachfolgenden Nebenwirkungen können unter Einnahme dieses Arzneimittels auftreten.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Informieren Sie umgehend einen Arzt, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen nach der Einnahme von Rozlytrek auftritt. Ihr Arzt kann Ihre Dosis verringern, Ihre Behandlung für einen kurzen Zeitraum unterbrechen oder Ihre Behandlung vollständig abbrechen.
- Sie haben Husten, Kurzatmigkeit und Schwellungen in Ihren Beinen oder Armen (Wassereinlagerungen). Dies können Anzeichen von Herzproblemen sein
- Sie fühlen sich verwirrt, haben Stimmungsschwankungen, ein eingeschränktes Erinnerungsvermögen oder Sie sehen Dinge, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
- Ihnen ist schwindelig, Sie fühlen sich benommen oder Sie fühlen unregelmäßigen oder schnellen Herzschlag, was ein Anzeichen für eine Herzrhythmusstörung sein kann
- Sie bemerken Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Deformierungen oder Veränderungen Ihrer Bewegungsfähigkeit
- Sie haben Nierenprobleme oder Arthritis, was die Folge hoher Harnsäurespiegel in Ihrem Blut sein kann
Sonstige Nebenwirkungen
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt:
Sehr häufig: (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
- Müdigkeitsgefühl
- Verstopfung
- Geschmacksveränderung
- Sich unsicher oder schwindelig fühlen
- Schwellung
- Durchfall
- Übelkeit
- Ungewöhnliches Berührungsgefühl, was sich anfühlt wie Jucken, Kribbeln oder Brennen
- Mangel an ausreichend roter Blutzellen (Anämie)
- Kurzatmigkeit
- Gewichtszunahme
- Erhöhte Kreatininwerte im Blut (eine Substanz, die normalerweise durch die Nieren entfernt und mit dem Urin ausgeschieden wird)
- Schmerzen, einschließlich Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Schmerzen in den Gliedmaßen
- Erbrechen
- Husten
- Fieber
- Muskelschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Kopfschmerzen
- Niedriger Blutdruck
- Erhöhte Spiegel bestimmter Leberenzyme im Blut (AST/ALT)
- Ungewöhnliche, unangenehme Empfindung in Ihren Armen oder Beinen
- Verlust der Muskelkoordination, Unsicherheit beim Gehen Störung normaler Schlafmuster
- Lungeninfektion
- Harnwegsinfektion
- Muskelschwäche
- Verminderter Appetit
- Verschwommenes Sehen
- Hautausschlag
- Verminderte Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutzellen, sogenannter neutrophiler Granulozyten
- Magenschmerzen
- Unfähigkeit, die Blase vollständig zu entleeren
- Schwierigkeiten beim Schlucken.
Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
- Stimmungsstörungen
- Flüssigkeitsmangel
- Flüssigkeit in der Lunge
- Ohnmacht
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
- Veränderungen bestimmter chemischer Substanzen in Ihrem Blut, was durch den schnellen Zerfall der Tumorzellen verursacht wird und zu Schäden Ihrer Organe, einschließlich Nieren, Herz und Leber führen kann.
Arznei-News.de – Quellenangabe: Europäische Kommission – EPAR – 07.08.2020
Solide Tumoren mit NTRK-Fusionen / ROS1-positiver nicht kleinzelliger Lungenkrebs: EU-Zulassung für Rozlytrek
03.08.2020 Roche berichtet, dass die Europäische Kommission eine bedingte Marktzulassung für Rozlytrek (Wirkstoff Entrectinib) für die Behandlung von erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab 12 Jahren mit soliden Tumoren erteilt hat,
- deren Krebs neurotrophe Tyrosinrezeptor-Kinase (NTRK) Genfusion exprimiert,
- bei denen die Krankheit lokal fortgeschritten ist, metastasiert oder bei denen eine chirurgische Resektion wahrscheinlich zu einer schweren Morbidität führen wird, und
- die zuvor keinen NTRK-Hemmer erhalten haben und für die es keine zufriedenstellenden Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Die Europäische Kommission hat Rozlytrek auch für die Behandlung von Erwachsenen mit ROS1-positivem fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen, die zuvor nicht mit ROS1-Hemmern behandelt wurden.
Die Genehmigung basiert auf den Ergebnissen der integrierten Analyse der pivotalen Phase II-Studien STARTRK-2, Phase I STARTRK-1 und Phase I ALKA-372-001 sowie auf den Daten der Phase I/II-Studie STARTRK-NG. Diese Studien zeigen, dass Rozlytrek bei mehreren NTRK-Genfusion-positiven soliden Tumoren, darunter Sarkom, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, MASC, Brust-, Schilddrüsen-, Kolorektalkarzinom, neuroendokrines Karzinom, Pankreas-, Eierstock-, Endometriumkarzinom, Cholangiokarzinom, Magen-Darm-Karzinome und Neuroblastom sowie ROS1-positiver NSCLC.
Die Ergebnisse zeigten:
- Rozlytrek ließ die Tumoren bei mehr als der Hälfte der Menschen mit NTRK-fusionspositiven, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren (Gesamtansprechrate [ORR]=63,5%; N=74) schrumpfen, und objektive Ansprechraten wurden bei 14 Tumorarten beobachtet (mediane Dauer des Ansprechens [DoR]=12,9 Monate [9,3 Monate – nicht erreicht], N=21 von 47 Patienten, definiert durch ORR).
- Bei ROS1-positivem, fortgeschrittenen NSCLC schrumpfte Rozlytrek die Tumoren bei 73,4% der Erkrankten (ORR; N=94 mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 12 Monaten), mit einer medianen Ansprechdauer von 16,5 Monaten (14,6 – 28,6 Monate). In einer Gruppe von 161 Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 6 Monaten, darunter 29% der Patienten mit Metastasen des Zentralnervensystems (ZNS) zu Beginn der Erkrankung, wurde eine ORR von 67,1% beobachtet.
- Objektives Ansprechen auf Rozlytrek wurde bei Personen mit ZNS-Metastasen zu Studienbeginn beobachtet, mit einer intrakraniellen ORR von 62,5% bzw. 77,8% sowohl bei NTRK- als auch bei ROS1-Patienten.
- Bei pädiatrischen Patienten schrumpfte Rozlytrek Tumoren (ORR) bei allen Kindern und Jugendlichen, die NTRK-Genfusionen (N=5) hatten, wobei zwei von ihnen ein vollständiges Ansprechen (CR) erreichten. Zwei Patienten mit primären hochgradigen Tumoren im ZNS sprachen objektiv an, darunter ein Patient mit einem CR. Rozlytrek war gut verträglich.
- Die häufigsten Nebenwirkungen (≥20 Prozent) unter Rozlytrek waren Erschöpfung, Verstopfung, veränderter Geschmackssinn (Dysgeusie), Schwellungen (Ödeme), Schwindel, Durchfall, Übelkeit, Störungen des Nervensystems (Dysästhesie), Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Anämie, erhöhtes Gewicht, erhöhtes Blutkreatinin, Schmerzen, kognitive Störungen, Erbrechen, Husten und Fieber (Pyrexie).
© arznei-news.de – Quellenangabe: Roche.