Selinexor erhöht das progressionsfreie Überleben bei Endometriumkrebs (Gebärmutterschleimhautkrebs) mit TP53-Mutationen
29.07.2023 Die Erhaltungstherapie mit Selinexor (Nexpovio) bietet einen anhaltenden Überlebensnutzen bei Endometriumkrebs (Gebärmutterschleimhautkrebs) mit TP53-Mutationen. Dies geht aus einer auf der Juli-Sitzung der American Society for Clinical Oncology vorgestellten Studie hervor.
Dr. Brian M. Slomovitz vom Mount Sinai Medical Center in Miami Beach, Florida, und Kollegen führten die Phase-3-Doppelblindstudie SIENDO durch, in der Selinexor im Vergleich zu Placebo als Erhaltungstherapie bei 113 Patientinnen mit fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom nach Ansprechen auf eine vorherige systemische Therapie und mit Wildtyp-TP53-Mutationen (TP53wt) untersucht wurde (Selinexor: 77 Patientinnen; Placebo: 36 Patientinnen).
- Die Forscher fanden heraus, dass bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20,3 Monaten 26,3 Prozent der Patientinnen noch mit Selinexor und 22,9 Prozent noch mit Placebo behandelt wurden.
- In der TP53wt-Untergruppe betrug das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) 20,8 Monate unter Selinexor gegenüber 5,2 Monaten unter Placebo.
- Unabhängig vom Status der Mikrosatellitenstabilität war die Wirksamkeit gegeben.
- Die häufigsten unerwünschten Ereignisse jeglichen Grades waren Übelkeit (90 Prozent unter Selinexor gegenüber 34 Prozent unter Placebo), Erbrechen (61 gegenüber 11 Prozent) und Durchfall (38 gegenüber 34 Prozent).
- Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen ab Grad 3 gehörten Neutropenie (18 bzw. 0 Prozent), Übelkeit (12 bzw. 0 Prozent) und Thrombozytopenie (9 bzw. 0 Prozent).
- Ein Abbruch der Behandlung aufgrund von unerwünschten Ereignissen wurde bei 15 bzw. 0 Prozent der Patienten in den beiden Gruppen gemeldet.
„Dies ist ein aufregender Schritt nach vorn bei den potenziellen Behandlungsoptionen, die weiter untersucht werden“, sagte Slomovitz in einer Erklärung. „Mit einer wöchentlichen oralen Dosis von Selinexor besteht die Möglichkeit, über einen viel längeren Zeitraum progressionsfrei zu bleiben als mit der derzeitigen Standardbehandlung und den Beginn einer Zweitlinientherapie erheblich zu verzögern.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Society for Clinical Oncology