Geringere Wahrscheinlichkeit für die Diagnose einer Tabakkonsumstörung in Verbindung mit Semaglutid im Vergleich zu anderen Antidiabetes-Medikamenten
30.07.2024 Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) und Tabakkonsumstörung (Nikotinsucht) ist der erstmalige Einsatz von Semaglutid im Vergleich zu anderen Antidiabetika mit einem geringeren Risiko für Nikotinsucht-bezogene Gesundheitsleistungen verbunden, so eine in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Studie.
William Wang von der Case Western Reserve University School of Medicine in Cleveland und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen Semaglutid und Nikotinsucht-bezogenen Gesundheitsmaßnahmen bei Patienten mit komorbidem T2DM und Nikotinsucht in einer Emulationszielstudie. Sieben Zielstudien wurden unter den in Frage kommenden Patienten nachgebildet, in denen die erstmalige Anwendung von Semaglutid mit sieben anderen Antidiabetes-Medikamenten verglichen wurde. Die Analysen umfassten 222.942 Neuanwender von Antidiabetes-Medikamenten, von denen 5.967 Neuanwender von Semaglutid waren.
Die Forscher fanden heraus, dass Semaglutid im Vergleich zu anderen Antidiabetes-Medikamenten mit einem deutlich geringeren Risiko für medizinische Konsultationen wegen einer Nikotinsucht-Diagnose verbunden war, wobei die stärkste Assoziation im Vergleich zu Insulinen (Hazard Ratio: 0,68) und die schwächste, aber statistisch signifikante Assoziation im Vergleich zu anderen Glucagon-like Peptide 1-Rezeptor-Agonisten (Hazard Ratio: 0,88) bestand. In Verbindung mit Semaglutid wurden weniger Medikamente zur Raucherentwöhnung verschrieben und weniger Beratungen durchgeführt. Bei Patienten mit und ohne Adipositasdiagnose waren die Ergebnisse ähnlich.
„Obwohl unsere Ergebnisse mit der Hypothese übereinstimmen, dass Semaglutid bei der Raucherentwöhnung von Nutzen sein könnte, lassen die Einschränkungen der Studie keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu und sollten nicht als Rechtfertigung für die Anwendung von Semaglutid durch Kliniker außerhalb der Zulassung zur Raucherentwöhnung interpretiert werden“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Annals of Internal Medicine https://doi.org/10.7326/M23-2718
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