Die Senkung des Blutdrucks durch blutdrucksenkende Medikamente kann das Risiko für das Auftreten von Demenz bei älteren Menschen mit Bluthochdruck in der Krankengeschichte verringern
03.11.2022 Eine blutdrucksenkende Behandlung wird mit einem geringeren Demenzrisiko in Verbindung gebracht. Dies geht aus einer Metaanalyse der Daten einzelner Patienten aus randomisierten klinischen Studien hervor, die am online im European Heart Journal veröffentlicht wurde.
Dr. Ruth Peters von Neuroscience Research Australia in Sydney und ihre Kollegen führten eine gepoolte Analyse der Daten einzelner Teilnehmer aus fünf randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien durch, um die Auswirkungen einer blutdrucksenkenden Behandlung zur Vorbeugung von Demenz besser zu definieren. Die Beiträge der Studienmedikation und der Veränderungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks zum Demenzrisiko wurden in einer Mediationsanalyse quantifiziert. Insgesamt wurden 28.008 Personen aus 20 Ländern in der Studie berücksichtigt.
- Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,3 Jahren traten 861 Fälle von Demenz auf.
- Die Forscher stellten fest, dass die bereinigte Odds Ratio 0,87 für eine blutdrucksenkende Behandlung betrug, die das Risiko für das Auftreten einer Demenz reduzierte, wobei der Blutdruck im Durchschnitt um 10/4 mm Hg gesenkt wurde.
- Ähnliche Ergebnisse ergaben sich bei der multinomialen Regression, wenn man den Tod als konkurrierendes Risiko berücksichtigte.
- Es wurde keine Veränderung des Effekts durch Alter oder Geschlecht festgestellt.
- In einer Mediationsanalyse war die stärkere Senkung des Blutdrucks in der aktiv behandelten Gruppe mit einer stärkeren Abnahme des Demenzrisikos verbunden.
„Unsere Studie liefert den besten verfügbaren Nachweis dafür, dass eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten über mehrere Jahre das Demenzrisiko verringert“, so Peters in einer Erklärung. „Was wir aber noch nicht wissen, ist, ob eine zusätzliche Blutdrucksenkung bei Menschen, die ihren Blutdruck bereits gut eingestellt haben, oder ein früherer Behandlungsbeginn das langfristige Demenzrisiko verringern würden.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: European Heart Journal, ehac584, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac584
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