Sind Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren sicher für Patienten mit Diabetes und Krebs?
03.11.2023 Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Hemmer (SGLT2i) haben für Patienten mit und ohne Diabetes herz- und nierenbezogene Nutzen, die über ihre ursprüngliche Indikation zur Senkung des Blutzuckerspiegels hinausgehen. In klinischen Studien war das Risiko schwerwiegender unerwünschter Ereignisse bei SGLT2i gering, aber die Sicherheitsergebnisse von SGLT2i bei Patienten mit Krebs sind unbekannt.
Eine neue Studie beleuchtet das Risiko unerwünschter Ereignisse im Zusammenhang mit SGLT-2-Hemmern bei Patienten mit Diabetes, die gleichzeitig an Krebs erkrankt sind. Die Forschungsergebnisse wurden auf der ASN Kidney Week 2023 vom 1. bis 5. November vorgestellt.
Für die Studie untersuchten die Forscher die Ergebnisse von 3.872 Patienten mit Diabetes und Krebs, denen SGLT-2-Hemmer verschrieben wurde, sowie von 3.189 Patienten, denen ein anderes Diabetesmedikament, ein sogenannter Glucagon-like Peptide 1-Rezeptor-Agonist (GLP-1 RA), verschrieben wurde.
Im Vergleich zu GLP-1 RA waren SGLT-2-Hemmer mit einem höheren Risiko für eine diabetische Ketoazidose (eine Ansammlung von Säuren im Blut) und Frakturen verbunden, aber mit einem geringeren Risiko für akute Nierenschäden und Harnwegsinfektionen. Bei der Häufigkeit von Hypovolämie (Flüssigkeitsverlust), niedrigem Blutdruck und Genitalinfektionen gab es keine Unterschiede zwischen der SGLT2i- und der GLP-1 RA-Gruppe.
„Dies ist die erste Studie, die die Sicherheit von SGLT2i bei Patienten mit Diabetes und Krebs untersucht“, sagte die korrespondierende Autorin Dr. Aisha Shaikh vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center. „Die Ergebnisse der Studie können die Entscheidungsfindung von Patienten und Ärzten hinsichtlich der Risiken von SGLT-2-Hemmern bei diesen Patienten unterstützen.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: ASN Kidney Week 2023