- 10.06.2024 Teprotumumab bei TED (Thyroid eye disease). Patienten mit Schilddrüsen-assoziierter Augenerkrankung berichten über anhaltende Verbesserungen zwei Jahre nach Teprotumumab-Infusionen
- 17.11.2021 Endokrine Orbitopathie: Nutzen von Teprotumumab. Tepezza erreicht Rückgang der Proptosis des Augapfels (Exophthalmus) auch bei leichteren Erkrankungen … zum Artikel
- 21.03.2021 Erhöhtes Risiko für Hörschäden durch Teprotumumab
- 23.01.2020 Teprotumumab besser als Placebo bei aktiver endokriner Orbitopathie
- 21.01.2020 FDA: Zulassung von Tepezza für Behandlung von Schilddrüsen-Augenkrankheit (Endokrine Orbitopathie)
- 01.03.2019 Aktive ‚Schilddrüsenbedingte Augenkrankheit‘: Positive Ergebnisse aus Phase III Studie
- 26.10.2017 Endokrine Orbitopathie: Erster Patient in Ph-3-Studie eingeschrieben
Endokrine Orbitopathie: Erster Patient in Ph-3-Studie eingeschrieben
26.10.2017 Horizon Pharma hat den ersten Patienten in eine klinische Phase-III-Studie aufgenommen, in der das experimentelle Medikament Teprotumumab (Tepezza) gegen mittelschwere aktive endokrine Orbitopathie untersucht wird.
Endokrine Orbitopathie
Endokrine Orbitopathie auch endokrine Ophthalmopathie (EO) genannt (engl.: thyroid eye disease (TED), dysthyroid/thyroid-associated orbitopathy (TAO), Graves‘ orbitopathy), ist eine Augenerkrankung, bei der sich die Augenmuskeln und das Fettgewebe hinter dem Auge entzünden, was eine Proptose verursachen kann, bei der die Augen nach vorne gedrückt werden und es zu „starrenden“ oder „prallen“ Augen kommt und die Augen und Augenlider geschwollen und rot werden.
In einigen Fällen kommt es zu Schwellungen und Steifheit der Muskeln, die die Augen bewegen, so dass sie sich nicht mehr im Einklang miteinander bewegen oder die Augenlider nicht mehr schließen können.
Die klinische Studie zur Behandlung der endokrinen Orbitopathie zur Reduzierung der Proptosis mit Teprotumumab-Infusionen in einer randomisierten, Placebo-kontrollierten, klinischen Studie (OPTIC) wird 76 Patienten in 11 Zentren in den USA, Deutschland und Italien aufnehmen.
Sie folgt „klinisch bedeutsamen und statistisch hoch signifikanten“ Resultaten aus einer Phase-II-Studie, die Anfang dieses Jahres im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, und die zeigten, dass der monoklonale Antikörper seinen primären Endpunkt des Ansprechens sowohl im Augenbereich als auch die sekundären Endpunkte der Studie erreichte und allgemein gut verträglich war.
© arznei-news.de – Quelle: Horizon Pharma, Okt. 2017
Aktive ‚Schilddrüsenbedingte Augenkrankheit‘: Positive Ergebnisse aus Phase III Studie
01.03.2019 Horizon Pharma hat die Ergebnisse einer Phase-3-Bestätigungsstudie zur Untersuchung von Teprotumumab zur Behandlung der aktiven ‚Schilddrüsenbedingten Augenkrankheit‘ (TED, auch als Endokrine Orbitopathie bezeichnet) veröffentlicht.
Verbesserung der Proptose
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte, dass mehr Patienten unter Teprotumumab eine signifikante Verbesserung der Proptose (Vorwölbung des Augapfels) bzw. eine Wölbung des Auges erreichten – im Vergleich zu Placebo.
82,9 Prozent der Teprotumumumab-Patienten erreichten im Vergleich zu 9,5 Prozent der Placebo-Patienten den primären Endpunkt einer Reduktion der Proptose um 2 mm oder mehr (p<0,001).
Proptose ist die Hauptursache für Morbidität bei TED. Alle sekundären Endpunkte wurden ebenfalls erreicht, und das Sicherheitsprofil entsprach der Phase-2-Studie mit Teprotumumab bei TED.
Dosierung
83 Patienten erhielten entweder Teprotumumab oder Placebo in acht intravenösen Infusionen (10mg/kg für ihre erste Infusion gefolgt von 20mg/kg für die restlichen sieben Infusionen) alle drei Wochen für 21 Wochen.
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Unerwünschte Ereignisse / Nebenwirkungen
Das Sicherheitsprofil von Teprotumumab in OPTIC war ähnlich wie in der Phase-2-Studie ohne neue Sicherheitsmeldungen.
Die Abbrecherquote war niedrig (<5%) und über Placebo und Behandlungsarm ausgeglichen.
Während der Studie gab es keine Todesfälle und insgesamt drei schwerwiegende Nebenwirkungen:
- Im Placebo-Arm hatte ein Patient einen Gesichtsfelddefekt und erhielt eine orbitale Dekompressionsoperation und brach die Behandlung ab;
- im Teprotumumumab-Arm hatte ein Patient einen Pneumothorax (nicht mit dem Studienmedikament in Verbindung stehend) und ein anderer hatte eine Infusionsreaktion, die zur Einstellung des Studienmedikaments führte.
Die überwiegende Mehrheit der behandlungsbedingten Nebenwirkungen war leicht bis mittelschwer, und keine der anderen Nebenwirkungen führten zur Einstellung der Behandlung.
Antrag auf Zulassung
Horizon rechnet damit, Mitte 2019 einen Antrag auf Zulassung von Biologics bei der U.S. Food and Drug Administration (FDA) einreichen zu können. Teprotumumumab hat von der FDA bereits die Status Breakthrough Therapy, Orphan Drug and Fast Track. Detaillierte Phase-3-Daten werden nachgereicht.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Horizon Pharma
Teprotumumab besser als Placebo bei aktiver endokriner Orbitopathie
23.01.2020 Teprotumumab ist bei Patienten mit aktiver endokriner Orbitopathie (Synonym endokrine Ophthalmopathie; engl. thyroid eye disease) mit besseren Resultaten verbunden als Placebo laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.
Raymond S. Douglas vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles und Kollegen führten eine randomisierte Phase-3-Studie mit Patienten mit aktiver endokriner Orbitopathie durch. Die Patienten erhielten nach dem Zufallsprinzip 21 Wochen lang alle drei Wochen entweder eine intravenöse Infusion des insulinähnlichen Wachstumsfaktor-I-Rezeptor-Inhibitors Teprotumumab oder ein Placebo (41 bzw. 42 Patienten).
Die Forscher stellten fest, dass der Prozentsatz der Patienten mit einem Proptoseansprechen in der 24. Woche bei Teprotumab höher war als bei Placebo (83 gegenüber 10 Prozent).
Alle sekundären Resultate waren unter Teprotumab signifikant besser als unter Placebo, einschliesslich
- des Gesamtansprechens,
- des Clinical Activity Score von 0 oder 1,
- der mittleren Veränderung der Proptose,
- Diplopie-Ansprechen und
- des Graves‘ ophthalmopathy-specific quality-of-life Gesamtscores.
Bei sechs Patienten in der Teprotumumab-Gruppe wurde eine Reduktion des extraokularen Muskels, des orbitalen Fettvolumens oder von beidem festgestellt. Unerwünschte Ereignisse waren meist leicht oder mittelschwer; in der Teprotumab-Gruppe traten zwei schwerwiegende Ereignisse auf.
Die Wirkung von Teprotumumab war bei jedem Resultat rasch, was sich bei der ersten Post-Baseline-Abschätzung in Woche sechs zeigte, und die Ergebnisse verbesserten sich während der 24-wöchigen Behandlungszeit weiter, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2020; 382:341-352 DOI: 10.1056/NEJMoa1910434.
Erhöhtes Risiko für Hörschäden durch Teprotumumab
21.03.2021 Mehr Patienten als bisher berichtet, könnten durch Teprotumumab (Tepezza) Hörstörungen wie Hörverlust oder gedämpftes Hören entwickeln. Dies geht aus einer kleinen auf der ENDO 2021 vorgestellten Studie hervor.
Teprotumumab, das im Januar 2020 von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zugelassen wurde, ist das erste und einzige Medikament, das für Schilddrüsen-Augenerkrankungen zugelassen ist. In zwei klinischen Studien, die vor der FDA-Zulassung des Medikaments durchgeführt wurden, traten bei 10 Prozent der Patienten otologische Symptome auf. Die neue Studie fand heraus, dass die Rate bei bis zu 65 Prozent liegen könnte.
Um die Häufigkeit von Hörsymptomen bei mit Teprotumumab behandelten Patienten zu untersuchen, werteten die Forscher 26 Patienten aus, die mit mindestens vier Infusionen des Medikaments behandelt wurden. Siebzehn Patienten (65 Prozent) klagten bei der Befragung über otologische Symptome.
Die häufigsten Symptome
Die häufigsten Symptome waren subjektiver Hörverlust (n=6, 23 Prozent), Tinnitus oder Ohrensausen (n=7, 27 Prozent), Verstopfungsgefühl im Ohr (n=3, 12 Prozent) und Autophonie, ein ungewöhnlich lautes Hören der eigenen Stimme (29 Prozent). Otologische Symptome entwickelten sich nach durchschnittlich 3,6 Infusionen.
Von den 17 Patienten mit einem Neuauftreten von Hörsymptomen hatten vier einen neu aufgetretenen oder sich verschlimmernden sensorineuralen Hörverlust, eine Art von Hörverlust, der durch geschädigte Haarzellen im Innenohr entsteht.
Drei Patienten hatten eine patulöse Eustachische Röhre, eine Störung, bei der der Kanal, der zwischen dem Mittelohr und dem hinteren Teil von Nase und Rachen verläuft, offen bleibt. Normalerweise bleiben diese Eustachischen Röhren geschlossen und öffnen sich nur gelegentlich, um den Luftdruck um das Trommelfell zu regulieren.
Nach drei Monaten verbesserten sich die Symptome der patulösen Eustachischen Röhre, verschwanden aber nicht vollständig.
Zwei Patienten mit sensorineuralem Hörverlust wiesen eine Verbesserung der Symptome nach einem und sechs Monaten auf.
Die Autoren um Andrea Lora Kossler von der Stanford University School of Medicine zielen darauf ab, das Bewusstsein für das Auftreten von otologischen Symptomen zu schärfen und empfehlen Screening-Vorkehrungen, wie z. B. die Durchführung eines Baseline-Audiogramms, um diese potenzielle Nebenwirkung von Teprotumumab besser zu erfassen.
Die Nachbeobachtungszeit von 3 Monaten nach Absetzen des Medikaments ist zu kurz, um die berichtete Reversibilität der otologischen Symptome zu beurteilen. Zukünftige Studien werden Risikofaktoren für Hörverlust und die Reversibilität der Symptome untersuchen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: ENDO 2021.