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Erhöhen Neuroleptika das Risiko für ein Auftreten venöser Thromboembolien?
Britische Forscher haben entdeckt, dass es eine Verbindung zwischen der Verwendung von Antipsychotika und dem Risiko für eine venöse Thromboembolie – auch als Blutgerinnsel bekannt – gibt.
Bei der Thromboembolie kommt es zu einem Auftreten von tiefen Venenthrombosen (TVT) – bei denen Blutgerinnsel in einer der tiefen Venen innerhalb des Körpers (wie Bein oder Becken) gebildet werden – oder Lungenembolie – bei der die Arterien, die vom Herzen zu den Lungen führen, verstopft werden.
Seroquel, Abilify oder Zyprexa
Befunde zeigen, dass das Risiko für eine Thromboembolie steigt, wenn neuere Neuroleptika bzw. atypische antipsychotische Medikamenten wie Abilify, Seroquel und Zyprexa verwendet werden – verglichen mit anderen Antipsychotika.
Das Forscher-Team um Julia Hippisley-Cox, Professorin für klinische Epidemiologie und Allgemeinmedizin an der Universität von Nottingham, beurteilte 23.532 Fälle von Patienten mit einem Erst-Vorkommen einer venösen Thromboembolie zwischen dem 1. Januar 1996 und dem 1. Juli 2007.
15.975 hatten TVT und 9.557 wurden mit Lungenembolie diagnostiziert. Das Alter betrug 16 bis 100 Jahre.
Die Befunde ergaben, dass diejenigen, die Antipsychotika in den vorherigen zwei Jahren bekamen, ein 32 % höheres Risiko hatten, eine venöse Thromboembolie zu entwickeln als die 89.491 Kontrollfälle, mit denen verglichen wurde.
Diejenigen, die die verschriebenen Neuroleptika während der drei vorherigen Monate einnahmen, hatten das doppelte Risiko; und ein merklich höheres Risiko wurde auch bei jenen festgestellt, die atypische statt konventionelle Medikamente verwendeten.
Die Dosierung schien auch einen Unterschied zu machen, da jene, denen niederpotente Neuroleptika verschrieben wurden, ein höhere Chance hatten, kein Blutgerinnsel zu entwickeln.
Chlorpromazin bei Schizophrenie
Patienten mit Schizophrenie haben ein gesteigertes Risiko für venöse Thromboembolie und dies könnte mit der Verwendung der Antipsychotika – besonders niederpotenten Medikamenten wie Chlorpromazin und Thioridazin – zusammenhängen, sagten die geriatrischen Spezialisten im Team, Rosa Liperoti und Giovanni Gambassi.
Clozapin
Unter den atypischen Antipsychotika ist Clozapin konsistent mit venöser Thromboembolie bei jungen Patienten mit psychiatrischen Krankheiten verbunden worden, aber Belege durch große Beobachtungsstudien haben den anderen atypischen Antipsychotika ein ähnliches Risiko – besonders unter neuen Benutzern und älteren Patienten – bescheinigt, sagten die Wissenschaftler.
Quelle: British Medical Journal, Okt. 2010
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