Verbindung zwischen Kontrazeptiva-assoziierten und postpartalen Depressionen

Frauen mit einer mit der hormonellen Empfängnisverhütung zusammenhängenden Depression haben ein höheres Risiko für eine postpartale Depression als Frauen mit einer nicht mit der hormonellen Empfängnisverhütung zusammenhängenden Depression

Verbindung zwischen Kontrazeptiva-assoziierten und postpartalen Depressionen

03.05.2023 Laut einer online in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie ist eine mit hormoneller Empfängnisverhütung (Kontrazeptiva) verbundene Depression in der Vorgeschichte mit einem erhöhten Risiko für eine postpartale Depression (PPD) verbunden.

Dr. Søren Vinther Larsen vom Kopenhagener Universitätskrankenhaus in Dänemark und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen einer früheren Depression, die mit der Einnahme von Hormonpräparaten verbunden war bzw. nicht damit verbunden war, und dem Risiko für eine postpartale Depression in einer Kohortenstudie mit in Dänemark lebenden Frauen, die zwischen dem 1. Januar 1996 und dem 30. Juni 2017 ihre erste Geburt hatten. Es wurden Daten von 188.648 Erstgebärenden einbezogen: 3,0 Prozent hatten eine Depression in der Vorgeschichte, die mit der Einführung von Hormonpräparaten in Verbindung stand, und 9,8 Prozent hatten eine Depression in der Vorgeschichte, die nicht mit der Einleitung von Kontrazeptiva in Verbindung stand. PPD wurde definiert als das Auftreten von Depressionen innerhalb von sechs Monaten nach der Entbindung.

Die Forscher fanden heraus, dass das Risiko für PPD bei Frauen mit Kontrazeptiva-assoziierten Depressionen höher war als bei Frauen mit nicht Kontrazeptiva-assoziierten Depressionen (raw odds ratio: 1,42; adjusted odds ratio: 1,35).

„Wichtig ist, dass die Ergebnisse nicht bedeuten, dass die Einnahme von Kontrazeptiva zu einem höheren PPD-Risiko führt, sondern darauf hinweisen, dass eine Anamnese von Kontrazeptiva-assoziierten Depressionen die PPD-Anfälligkeit aufdecken kann, was sich als klinisches Instrument zur PPD-Risikostratifizierung als nützlich erweisen könnte“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online April 26, 2023. doi:10.1001/jamapsychiatry.2023.0807

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