Vitamin D gegen Vorhofflimmern

Die Wirkung einer Vitamin-D3-Supplementierung auf Vorhofflimmern bei allgemein gesunden Männern und Frauen

Vitamin D gegen Vorhofflimmern

28.06.2023 Eine neue im American Heart Journal veröffentlichte Studie der Universität Ostfinnland zeigt, dass die fünfjährige Einnahme von Vitamin D in einer höheren als der empfohlenen Dosierung das Risiko für Vorhofflimmern bei älteren Männern und Frauen verringert.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, deren Auftreten mit dem Alter zunimmt und die mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, Herzversagen und Sterblichkeit verbunden ist. Vitamin D wirkt sich nachweislich beispielsweise auf die Struktur der Vorhöfe und die elektrische Funktion des Herzens aus, was darauf schließen lässt, dass Vitamin D Vorhofflimmern vorbeugen könnte.

Das Hauptziel der finnischen Vitamin-D-Studie FIND, die von 2012 bis 2018 an der Universität von Ostfinnland durchgeführt wurde, bestand darin, den Zusammenhang zwischen einer Vitamin-D-Supplementierung und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu untersuchen. Die fünfjährige Studie umfasste 2.495 Teilnehmer, 60-jährige oder ältere Männer und 65-jährige oder ältere Frauen, die nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt wurden: eine Placebogruppe und zwei Gruppen mit Vitamin-D3-Supplementierung, wobei eine der Gruppen ein Supplement von 40 Mikrogramm (1600 IE) pro Tag und die andere eine Ergänzung von 80 Mikrogramm (3200 IE) pro Tag erhielt.

Alle Teilnehmer durften auch ihr persönliches Vitamin-D-Präparat einnehmen, und zwar bis zu 20 Mikrogramm (800 IE) pro Tag, was zu Beginn der Studie die empfohlene Dosis für diese Altersgruppe war. Zu Beginn der Studie waren bei den Studienteilnehmern weder Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch Krebs diagnostiziert worden, und sie füllten sowohl zu Beginn als auch während der gesamten Studie umfassende Fragebogen zu ihren Lebensgewohnheiten und ihrer Ernährung sowie zu den Risikofaktoren für Krankheiten und das Auftreten von Krankheiten aus.

Daten über das Auftreten von Krankheiten und Todesfällen wurden auch aus den landesweiten finnischen Gesundheitsregistern entnommen. Ungefähr 20 % der Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip für genauere Untersuchungen und Blutproben ausgewählt.

Auftreten von Vorhofflimmern

Während der fünfjährigen Studie wurde bei 190 Teilnehmern Vorhofflimmern diagnostiziert: 76 in der Placebogruppe, 59 in der 40-Mikrogramm-Gruppe und 55 in der 80-Mikrogramm-Gruppe. Das Risiko für Vorhofflimmern war in der 40-Mikrogramm-Gruppe um 27 % und in der 80-Mikrogramm-Gruppe um 32 % niedriger als in der Placebogruppe. In der Teilkohorte, die für genauere Untersuchungen ausgewählt wurde, war die mittlere Ausgangskonzentration von Serumcalcidiol, einem Marker für die Vitamin-D-Konzentration im Körper, mit 75 nmol/l relativ hoch.

Nach einem Jahr betrug die mittlere Calcidiol-Konzentration 100 nmol/l in der 40-Mikrogramm-Gruppe und 120 nmol/l in der 80-Mikrogramm-Gruppe. In der Placebogruppe wurde keine signifikante Veränderung der Calcidiolkonzentration festgestellt.

FIND ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, in der beobachtet wurde, dass eine Vitamin-D-Supplementierung das Risiko für Vorhofflimmern bei allgemein gesunden Männern und Frauen verringert. Bisherige Untersuchungen beschränken sich auf nur zwei randomisierte Studien, in denen bei Dosierungen von 10 Mikrogramm (400 IE) oder 50 Mikrogramm (2000 IE) pro Tag keine Wirkung beobachtet wurde.

Daher sind weitere Bestätigungen der vorliegenden Ergebnisse der FIND-Studie erforderlich, bevor Vitamin-D-Dosen, die deutlich über den derzeitigen Empfehlungen liegen, zur Vorbeugung von Vorhofflimmern empfohlen werden können. In der FIND-Studie wurden bereits Ergebnisse veröffentlicht, die keinen Zusammenhang mit dem Auftreten anderer kardiovaskulärer Ereignisse oder von Krebserkrankungen zeigen.

© arznei-news.de – Quellenangabe: American Heart Journal (2023). DOI: 10.1016/j.ahj.2023.05.024

Weitere Infos / News zu diesem Thema:

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.