GLP-1-Rezeptor-Agonisten: Forscher finden ein um 19 Prozent erhöhtes Risiko für die Verschreibung von Antidepressiva bei zuvor unbehandelten Erwachsenen
16.05.2024 Personen, die Glucagon-like Peptide (GLP)-1-Rezeptor-Agonisten einnehmen, haben ein höheres Risiko für die anschließende Verschreibung von Antidepressiva. Dies geht aus einer in der Zeitschrift Diabetes, Obesity, and Metabolism veröffentlichten Studie hervor.
Dr. Osvaldo P. Almeida von der University of Notre Dame in Fremantle, Australien, und Kollegen untersuchten, ob die Verschreibung von GLP-1-Rezeptor-Agonisten mit einer erhöhten Verschreibung von Antidepressiva verbunden ist. Die Analyse umfasste eine 10-prozentige Zufallsstichprobe der Daten des Australian Pharmaceutical Benefits Scheme (2012 bis 2022).
- Die Forscher fanden heraus, dass 358.075 von 1,7 Millionen Personen Antidepressiva erhielten und dass 8.495 der 24.783 Personen, die einen GLP-1-Rezeptor-Agonisten erhielten, im Jahr 2022 ebenfalls ein Antidepressivum erhielten (Odds Ratio: 1,44).
- Von den 24.103 Personen, die zwischen 2012 und 2021 einen GLP-1-Rezeptor-Agonisten erhielten, bekamen 8.083 im Jahr 2022 ein Antidepressivum (Odds Ratio: 1,52).
- Bei 1,2 Millionen Personen, die 2012 keine Antidepressiva erhalten hatten, bestand ein erhöhtes Risiko, zwischen 2013 und 2022 ein Antidepressivum zu erhalten, nachdem sie einen GLP-1-Rezeptor-Agonisten erhalten hatten (Hazard Ratio: 1,19).
„Personen, die GLP-1-Rezeptor-Agonisten einnehmen, haben ein höheres Risiko für die Verschreibung von Antidepressiva“, schreiben die Autoren. „Die möglichen Auswirkungen von GLP-1-Rezeptor-Agonisten auf die Stimmung der Verbraucher erfordern ständige Wachsamkeit und weitere Forschung.“
© arznei-news.de – Quellenangabe: Diabetes, Obesity, and Metabolism – https://doi.org/10.1111/dom.15616