Andexanet bewirkt eine bessere Kontrolle der Hämatomausbreitung als die übliche Behandlung
18.05.2024 Bei Patienten, die innerhalb von 15 Stunden vor einer akuten intrazerebralen Blutung Faktor-Xa-Inhibitoren eingenommen hatten, führt Andexanet alfa, das die Wirkung der Faktor-Xa-Inhibitoren aufhebt, zu einer besseren Kontrolle der Hämatomausbreitung als die Standardbehandlung. Dies geht aus einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie hervor.
Dr. Stuart J. Connolly von der McMaster University in Hamilton, Ontario, Kanada, und Kollegen wiesen Patienten, die innerhalb von 15 Stunden vor einer akuten intrazerebralen Blutung Faktor-Xa-Hemmer eingenommen hatten, nach dem Zufallsprinzip Andexanet oder die übliche Behandlung im Verhältnis 1:1 zu (263 bzw. 267 Patienten). Die Wirksamkeit wurde in einer Zwischenanalyse mit 452 Patienten bewertet, während die Sicherheit bei allen 530 Patienten untersucht wurde. Die häufigste Indikation für Faktor-Xa-Hemmer war Vorhofflimmern.
- Die Forscher stellten fest, dass die hämostatische Wirksamkeit bei 67,0 Prozent der 224 mit Andexanet behandelten Patienten und bei 53,1 Prozent der 228 mit der Standardtherapie behandelten Patienten erreicht wurde (bereinigte Differenz: 13,4 Prozentpunkte).
- Die mediane Reduktion der Anti-Faktor-Xa-Aktivität vom Ausgangswert bis zum ein- bis zweistündigen Nadir betrug 94,5 Prozent bei Andexanet und 26,9 Prozent bei der üblichen Behandlung.
- Insgesamt traten bei 10,3 Prozent der mit Andexanet behandelten Patienten thrombotische Ereignisse auf und bei 5,6 Prozent der mit der Standardtherapie behandelten Patienten; ein ischämischer Schlaganfall trat bei 6,5 Prozent bzw. 1,5 Prozent auf.
- Es wurden keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf den modifizierten Rankin-Score oder den Tod innerhalb von 30 Tagen festgestellt.
„Die Verringerung der Hämatomausbreitung unter Andexanet im Vergleich zur üblichen Behandlung ging mit einer Zunahme thrombotischer Ereignisse, einschließlich Schlaganfall, einher“, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: N Engl J Med 2024;390:1745-1755 – DOI: 10.1056/NEJMoa2313040