Behandlungsabfolge für fortgeschrittenes BRAF-mutiertes Melanom: Studie

Zwei-Jahres-Gesamtüberleben höher bei Beginn der Behandlung mit der Kombination Nivolumab/Ipilimumab im Vergleich zur dualen BRAF/MEK-Inhibition

Behandlungsabfolge für fortgeschrittenes BRAF-mutiertes Melanom: Studie

07.10.2022 Bei Patienten mit behandlungsnaivem metastasierten Melanom mit BRAFv600-Mutation führt eine erste Behandlung mit der Kombination Nivolumab / Ipilimumab zu einem längeren Gesamtüberleben als eine duale BRAF/MEK-Inhibition mit Dabrafenib / Trametinib. Dies geht aus einer online im Journal of Clinical Oncology veröffentlichten Studie hervor.

Dr. Michael B. Atkins vom Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center in Washington, D.C., und Kollegen untersuchten die optimale Behandlungsabfolge zwischen einer Kombination aus der Checkpoint-Inhibitor-Immuntherapie mit Nivolumab/Ipilimumab und einer Kombination aus der molekular zielgerichteten Therapie mit Dabrafenib/Trametinib bei Patienten mit behandlungsnaivem metastasierten Melanom mit BRAFv600-Mutation.

Insgesamt 265 Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip der Kombination Nivolumab/Ipilimumab (Arm A) oder Dabrafenib/Trametinib (Arm B) in Schritt 1 zugewiesen, und 73 erhielten in Schritt 2 eine alternative Therapie: Dabrafenib/Trametinib (Arm C) oder Nivolumab/Ipilimumab (Arm D; 27 bzw. 46 Patienten).

  • Da ein klinisch signifikanter Endpunkt erreicht wurde, wurde die Studie vorzeitig abgebrochen.
  • Die Forscher stellten fest, dass die Zwei-Jahres-Gesamtüberlebensrate bei den Patienten, die in Arm A bzw. Arm B begannen, 71,8 bzw. 51,5 Prozent betrug.
  • Die objektiven Ansprechraten betrugen 46,0, 43,0, 47,8 und 29,6 Prozent für die Arme A, B, C und D.
  • Die mediane Dauer des Ansprechens wurde in Arm A nicht erreicht und betrug 12,7 Monate in Arm B.
  • Bei 52 Prozent der Patienten mit dokumentiertem Fortschreiten der Krankheit kam es zu einem Wechsel.

„Die kombinierte Immuntherapie führt im Gegensatz zur zielgerichteten Therapie zu einer länger anhaltenden Schrumpfung des Tumors, verringert das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung im zentralen Nervensystem und beeinträchtigt nicht die anschließende Wirksamkeit des alternativen Behandlungsansatzes“, so Atkins in einer Erklärung.

© arznei-news.de – Quellenangabe: DOI: 10.1200/JCO.22.01763 Journal of Clinical Oncology