Escitalopram (Cipralex) gegen Depression

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu diesem Medikament

Transkranielle Hirnstimulation und Escitalopram: Studie verglich Wirksamkeit bei depressiven Patienten

10.07.2017 Eine Studie der Universität Sao Paulo verglich das Antidepressivum Escitalopram mit der transkraniellen Gleichstromstimulation (Transcranial direct current stimulation – tDCS) bei der Behandlung von Depression.

In der klinischen Studie wurden 245 Patienten mit Depressionen einer von vier Gruppen zugeteilt.

  • Eine Gruppe erhielt transkranielle Hirnstimulation (tDCS) plus eine Placebo-Pille,
  • eine andere vorgetäuschte tDCS plus Escitalopram.
  • Die dritte Gruppe erhielt tDCS plus Escitalopram, und
  • die letzte Gruppe erhielt vorgetäuschte tDCS plus Placebo.

Die Behandlung mit tDCS wurde an 15 aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils 30 Minuten, dann einmal pro Woche für sieben Wochen verabreicht.

Escitalopram wurde täglich für drei Wochen eingenommen, danach wurde die tägliche Dosis von 10 auf 20 mg für die nächsten sieben Wochen erhöht.

Linderung der Depressionssymptome

Nach 10 Wochen Behandlung zeigten die mit tDCS behandelten Patienten keine größere Symptomreduktion als die Patienten, die Escitalopram einnahmen.

Escitalopram und tDCS waren beide der Placebo-Behandlung überlegen (Differenz gegenüber Placebo: 5,5 Punkte [95% CI, 3,1 bis 7,8, P <0,001] bzw. 3,2 Punkte [95% CI, 0,7 bis 5,5, P = 0,01]). Gemessen wurde mit der 17-Punkte Hamilton Depression Rating Scale (HDRS-17) Punktzahl (Bereich 0 bis 52, höhere Punkte zeigen eine stärkere Depression an).

Nebenwirkungen in der Studie

Die Patienten in der Hirnstimulation-Gruppe berichteten jedoch über mehr Nebenwirkungen, schreiben die Forscher um Dr. Andre Brunoni im New England Journal of Medicine.

Inbesondere berichteten die Patienten unter tDCS über häufigeres Auftreten von Hautrötungen, Klingeln in den Ohren und Nervosität als diejenigen, die die vorgetäuschte Hirnstimulation erhielten. Darüber hinaus entwickelten zwei Patienten, die tDCS erhielten, ein neues Auftreten von Manie.

Patienten, die Escitalopram einnahmen, berichteten häufiger über Schläfrigkeit und Verstopfung.

Transkranielle Hirnstimulation wird zunehmend als Off-Label-Behandlung von Ärzten verwendet, sagte Brunoni. Unsere Studie zeigt aber, dass sie nicht als Erstlinientherapie empfohlen werden kann und weiter untersucht werden sollte.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Universität Sao Paulo; New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1612999; Juli 2017

Medikament reduziert Risiko für schwere kardiale Ereignisse bei depressiven Patienten mit akutem Koronarsyndrom

06.08.2018 Für Patienten mit Depressionen nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) verringert Escitalopram das Risiko für schwere unerwünschte kardiale Ereignisse versus Placebo laut einer im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie.

Dr. Jae-Min Kim von der Chonnam National University Medical School in Gwangju, Südkorea und Kollegen randomisierten 300 Patienten mit neuem akuten Koronarsyndrom und Depressionen auf Escitalopram in flexiblen Dosierungen von 5, 10, 15 oder 20 mg/Tag (149 Patienten) oder Placebo (151 Patienten) für 24 Wochen. Die Patienten wurden über einen Median von 8,1 Jahre verfolgt.

Die Forscher fanden heraus, dass 40,9 der Escitalopram-Patienten und 53,6 Prozent der Placebo-Patienten schwere unerwünschte kardiale Ereignisse (Hazard Ratio [HR] 0,69; P = 0,03) hatten.

Vergleicht man die einzelnen Resultate zu den kardialen Ereignissen zwischen der Escitalopram- und der Placebo-Gruppe betrugen die Auftretenshäufigkeiten

  • 20,8 gegenüber 24,5 Prozent für die Gesamtmortalität (HR 0,82; P = 0,43);
  • 10,7 gegenüber 13,2 Prozent für Herztod (HR 0,79; P = 0,48);
  • 8,7 gegenüber 15,2 Prozent bei Myokardinfarkt (HR 0,54; P = 0,04); und
  • 12,8 gegenüber 19,9 Prozent bei perkutaner Koronarintervention (HR 0,58; P = 0,07).

Weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um die Verallgemeinerbarkeit dieser Ergebnisse zu beurteilen, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of the American Medical Association – doi:10.1001/jama.2018.9422

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