Medikamentenkombination Naltrexon und Ketamin zeigt vielversprechende Wirkung bei der Behandlung von Depressionen und Drogensucht
11.01.2019 Die Kombination von Naltrexon und Ketamin könnte helfen, sowohl Symptome von Drogensucht, insbesondere Alkoholismus, als auch Depressionen zu behandeln laut einer Pilotstudie von Forschern der Yale Universität.
Alkoholmissbrauch und depressive Störungen
Drogenmissbrauch und depressive Störungen treten bei vielen Patienten zusammen auf, und die Bemühungen, beide Erkrankungen gleichzeitig zu behandeln, hatten bislang nur begrenzten Erfolg, schreiben die Studienautoren.
Eine jüngere Studie legte nahe, dass die antidepressive Wirkung von Ketamin durch die Verabreichung von Naltrexon abgemildert werden könnte, das zur Begrenzung des Cravings bei denjenigen verwendet wird, die von Opioiddrogen und Alkohol abhängig sind.
Eine in JAMA Psychiatry veröffentlichte Pilotstudie mit fünf drogenabhängigen Patienten mit Depressionen zeigt nun, dass dies womöglich nicht der Fall ist.
Ansprechen auf die Medikamentenkombination
Gihyun Yoon, Ismene L. Petrakis und John H. Krystal vom Fachbereich Psychiatrie des VA Connecticut Healthcare System behandelten die fünf depressiven und alkoholabhängigen Patienten mit einer lang anhaltenden Form von Naltrexon und verabreichten dann Ketamin.
Vier der fünf Teilnehmer sprachen auf die erste Ketamindosis an und alle fünf erreichten eine Linderung der Depressionssymptome nach mehreren Dosen.
Die Studie stellt nach Ansicht der Forscher auch die Annahme in Frage, dass Ketamin durch die Stimulation von Opiatrezeptoren antidepressive Effekte erzeugen könnte. Weitere Studien mit mehr Patienten müssen nun folgen, schließen die Wissenschaftler.
© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online January 9, 2019. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.3990