Protonenpumpenhemmer – Alzheimer / Demenz

Kein erhöhtes Risiko für Alzheimer-Krankheit, Demenz

28.06.2017 Protonenpumpenhemmer (PPI) sind Medikamente, die bei Verdauungsproblemen wie Geschwüre und Refluxkrankheit eingesetzt werden, wobei sie die körpereigene Produktion der Säure reduzieren, die uns bei der Verdauung von Nahrung hilft.

In jüngerer Zeit wurden Sicherheitsbedenken in mehreren Studien zu den Protonenpumpen-Inhibitoren aufgeworfen. Diese Studien deuten darauf hin, dass PPI das Risiko für Demenz und Alzheimer-Krankheit bei Menschen im Alter von 75 Jahren oder älter erhöhen. Da die Verschreibung der Säureblocker bei Menschen im mittleren und höheren Alter auf dem Vormarsch ist, hat ein Forscherteam eine neue Studie zur Untersuchung der PPI und dem Risiko für Demenz, leichte kognitive Beeinträchtigung und Alzheimer-Krankheit durchgeführt.

Die Studie wurde im Journal der American Geriatric Society veröffentlicht. Die Forscher untersuchten auch, ob Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung, die PPI erhielten, ein höheres Risiko für die Entwicklung von Demenz oder Alzheimer-Krankheit hatten.

Die Forscher analysierten die Informationen aus der Datenbank des National Alzheimer Coordinating Center (NACC) der Jahre 2005 bis 2015. Die Daten kamen von Personen, die 50 Jahre alt oder älter waren und entweder normale Hirnfunktionen (ihre Punkte bei kognitiven Tests waren normal und sie konnten alltägliche Aktivitäten durchführen) oder leichte kognitive Beeinträchtigungen (ihre kognitiven Testergebnisse waren niedriger als normal, aber sie konnten immer noch alltägliche Aktivitäten ausführen) hatten. Die Forscher werteten aus, ob die Teilnehmer Protonenpumpenhemmer nahmen, wie oft sie sie nahmen und welche PPI sie benutzten.

Von den 10.486 Teilnehmern sagten

  • mehr als 8 Prozent, dass sie immer PPI verwendeten,
  • mehr als 18 Prozent, sie nutzten sie gelegentlich,
  • mehr als 73 Prozent nahmen niemals PPI ein.

Personen, die immer oder gelegentlich PPI eingenahmen, waren deutlich älter als diejenigen, die es nicht getan haben. Im Vergleich zu den Nicht-PPI-Nutzern hatte ein signifikant höherer Prozentsatz derjenigen, die PPI regelmäßig oder gelegentlich nahmen, Herzkrankheiten, Diabetes, Bluthochdruck, einen Schlaganfall oder vorübergehende ischämische Attacken (TIA, ein kurzer Schlaganfall, der in der Regel schnell endet, aber trotzdem noch sofortige ärztliche Behandlung benötigt) und Depressionen.

Verringertes Risiko für kognitiven Verfall

Ein höherer Prozentsatz der Personen, die PPI regelmäßig oder gelegentlich nahmen, nahm auch anticholinergische Medikamente ein, die häufig zur Behandlung von Inkontinenz, Depressionen und Schlafstörungen verwendet werden. Diese Medikamente waren ebenfalls mit einer kognitiven Beeinträchtigung verknüpft.

Es konnte ein verringertes Risiko für einen kognitiven Verfall bei denjenigen festgestellt werden, die Protonenpumpen-Inhibitoren regelmäßig oder gelegentlich benutzten, sagten die Forscher. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass klinische Studien erforderlich wären, um zu bestätigen, ob PPI mit einem größeren Risiko für einen kognitiven Verfall verbunden sind.
© arznei-news.de – Quelle: Journal of the American Geriatrics Society – http://dx.doi.org/10.1111/jgs.14956, Juni 2017

Studie bestätigt: Keine erhöhte Gefahr für Demenzerkrankungen

23.11.2017 In einem neuen im Journal of the American Geriatrics Society veröffentlichten Forschungsbericht konnten Wissenschaftler bestätigen, dass die Entwicklung von Demenz oder Alzheimer-Krankheit nicht mit der Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI) in Verbindung steht.

Die Forscher überprüften Informationen aus der Adult Changes in Thought (ACT) Studie, die 3.484 Erwachsene im Alter von 65 Jahren und älter umfasste. Die Teilnehmer hatten zu Beginn der Studie keine Demenz und wurden durchschnittlich 7,5 Jahre lang beobachtet.

Die Forscher untersuchten die Teilnehmer zu Beginn der Studie auf Demenzerkrankungen und dann alle zwei Jahre. Diejenigen, die positiv getestet wurden, wurden vollständig auf ihre Fähigkeiten zu denken und Entscheidungen zu treffen untersucht. Diese Teilnehmer wurden dann weiter mit Anschlußtests überprüft, um die Demenz-Diagnose zu bestätigen.

Die Forscher nutzten die Informationen aus der ACT-Studie, um zu erfahren, wie viele Teilnehmer Protonenpumpen-Inhibitoren einnahmen und für wie lange. Insgesamt erkrankten fast 24 Prozent der Studienteilnehmer an Demenz. Von diesen Personen entwickelten nur 670 Personen eine mögliche oder wahrscheinliche Alzheimer-Krankheit. Während andere Sicherheitsbedenken beim langfristigen Einsatz von Protonenpumpenhemmern bestehen, zeigen die Befunde laut den Forschern jedoch, dass Demenz nicht mit dem Einsatz von PPI verbunden ist.
© arznei-news.de – Quelle: Journal of the American Geriatrics Society – DOI: 10.1111/jgs.15073, Nov. 2017

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