Rituximab vs. Ocrelizumab bei schubförmiger MS

Nicht-Unterlegenheitsstudie verglich Rituximab mit Ocrelizumab bei rezidivierend-remittierender Multipler Sklerose

Rituximab vs. Ocrelizumab bei schubförmiger MS

15.06.2023 Bei Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) erwies sich Rituximab gegenüber Ocrelizumab nicht als gleich wirksam laut einer online in JAMA Neurology veröffentlichten Studie.

Dr. Izanne Roos vom Royal Melbourne Hospital in Australien und Kollegen untersuchten im Rahmen einer Beobachtungskohortenstudie, ob die Wirksamkeit von Rituximab bei schubförmig remittierender MS der von Ocrelizumab nicht unterlegen ist. Die Teilnehmer mit einer schubförmigen MS wurden mit Ocrelizumab oder Rituximab behandelt, hatten eine Nachbeobachtungszeit von mindestens sechs Monaten und wiesen ausreichende Daten zur Berechnung des Propensity Scores auf. Die Analyse umfasste 710 mit Ocrelizumab und 186 mit Rituximab behandelte Patienten.

  • Die Forscher fanden heraus, dass das Verhältnis der annualisierten Rückfallrate bei den mit Rituximab behandelten Patienten höher war als bei den mit Ocrelizumab behandelten (Ratenverhältnis: 1,8), und zwar über eine paarweise zensierte mittlere Nachbeobachtungszeit von 1,4 Jahren.
  • Im Vergleich zu den mit Ocrelizumab behandelten Patienten hatten die mit Rituximab behandelten Patienten ein höheres kumulatives Risiko für einen Rückfall (Hazard Ratio: 2,1).
  • Hinsichtlich des Risikos einer Häufung von Behinderungen gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen. In Sensitivitätsanalysen wurden die Ergebnisse bestätigt.

„Die Auswahl der Behandlung für den einzelnen Patienten ist jedoch nach wie vor eine komplexe und sehr individuelle Entscheidung, bei der zusätzliche Faktoren wie die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit der Therapie sowie unerwünschte Wirkungen berücksichtigt werden müssen“, schreiben die Autoren. „Dennoch sollte nicht davon ausgegangen werden, dass es keinen klinisch relevanten Unterschied in der Wirksamkeit zwischen diesen beiden Therapien gibt.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Neurol. Published online June 12, 2023. doi:10.1001/jamaneurol.2023.1625

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