Solriamfetol (Markenname Sunosi) ist ein Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (norepinephrine–dopamine reuptake inhibitor; NDRI), der von Jazz Pharmaceuticals zur Behandlung von übermäßiger Schläfrigkeit im Zusammenhang mit Narkolepsie und Schlafapnoe, sowie für die Behandlung von Depression entwickelt wird.
Infos
- News: Studien / Forschung; Zulassung
- Indikation / Anwendung / Krankheiten
- Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen / Verträglichkeit
- Wirkstoff / Wirkung / Wirkmechanismus / Wirkweise
(s.a. bei entsprechenden Krankheiten / Studien) - Gegenanzeigen / Kontraindikation
- Schwangerschaft / Stillen
- Wechselwirkungen
- Hersteller / Entwickler bzw. Vertrieb: Jazz Pharmaceuticals Ireland Ltd
- ATC-Code: N06BA14
- Medikamentengruppe: Psychoanaleptika, zentral wirkende Sympathomimetika
News zu Solriamfetol
- 09.10.2023 Solriamfetol bei ADHS. Studie untersuchte Wirksamkeit von Solriamfetol bei Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen
- 21.01.2020 EU-Zulassung für Sunosi zur Behandlung von starker Tagesschläfrigkeit bei Erwachsenen mit Narkolepsie oder obstruktiver Schlafapnoe
- 15.11.2019 EU: Behandlung von übermäßiger Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsie und obstruktiver Schlafapnoe – CHMP-Zulassungsempfehlung für Sunosi … zum Artikel
- 18.12.2018 Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie bei Schlafapnoe bedingter Müdigkeit
Wirkung; Wirkmechanismus
Die Mechanismen von Solriamfetol zur Verbesserung der Wachheit bei Patienten mit übermäßiger Tagesschläfrigkeit in Zusammenhang mit Narkolepsie oder obstruktiver Schlafapnoe sind noch nicht vollständig geklärt.
Seine Wirksamkeit könnte jedoch durch seine Aktivität als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (DNRI, dopamine and norepinephrine reuptake inhibitor) vermittelt werden.
Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie bei Schlafapnoe bedingter Müdigkeit
18.12.2018 Die Behandlung mit Solriamfetol führt – verglichen mit Placebo – zu Verbesserungen bei den Wachheits- und Müdigkeitswerten bei Patienten mit übermäßiger Schläfrigkeit aufgrund einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) laut einer im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlichten Studie.
In einer klinischen Phase-III-Studie teilten Dr. Paula K. Schweitzer vom St. Luke’s Hospital in Chesterfield, Missouri und Kollegen 459 Patienten nach dem Zufallsprinzip Solriamfetol (Dosen: 37,5; 75; 150 und 300 mg) oder Placebo für 12 Wochen zur Behandlung von übermäßiger Müdigkeit aufgrund von obstruktiver Schlafapnoe zu.
Wach- und Müdigkeitstests
Die Forscher fanden Verbesserungen beim Maintenance of Wakefulness Test sleep latency und beim Epworth Sleepiness Scale Score bei allen Solriamfetol-Dosen (P < 0,05). Ein dosisabhängiges Ansprechen wurde in Woche 1 beobachtet und über den Rest der Studiendauer beibehalten.
Allgemeine Gesundheit
Die Forscher beobachteten auch eine Verbesserung beim Patient Global Impression of Change (allgemeine Gesundheit) für alle Dosen außer 37,5 mg (P < 0,05).
Unerwünschte Ereignisse / Nebenwirkungen
Unerwünschte Ereignisse wurden bei 47,9 Prozent der Patienten in der Placebogruppe und 67,9 Prozent der Patienten in der Solriamfetol-Gruppe beobachtet.
Fünf Teilnehmer (drei in der Solriamfetol-Gruppe) wiesen schwere Nebenwirkungen auf, von denen keine mit dem Studienmedikament als zusammenhängend erachtet wurde.
Unter Solriamfetol waren die häufigsten Nebenwirkungen
- Kopfschmerzen (10,1 Prozent),
- Übelkeit (7,9 Prozent),
- verminderter Appetit (7,6 Prozent),
- Angst (7,0 Prozent) und
- Nasopharyngitis (5,1 Prozent).
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Solriamfetol eine potenzielle therapeutische Option für die Behandlung eines gestörten Wachzustandes und übermäßiger Schläfrigkeit bei Personen mit obstruktiver Schlafapnoe sein könnte, schreiben die Autoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine – https://doi.org/10.1164/rccm.201806-1100OC