Tamoxifen erhöht Risiko für Gebärmuttererkrankungen und -Krebs

Risiko für Endometriumpolypen, Hyperplasie, Karzinom und Gebärmutterkrebs nach Tamoxifen-Behandlung bei prämenopausalen Frauen mit Brustkrebs

Tamoxifen erhöht Risiko für Gebärmuttererkrankungen und -Krebs

30.11.2022 Die Behandlung mit Tamoxifen ist mit einem erhöhten Risiko für Endometriumhyperplasie, -polypen und -karzinom sowie für andere Gebärmutterkrebsarten verbunden. Dies geht aus einer online in JAMA Network Open veröffentlichten Studie hervor.

Dr. Ki-Jin Ryu vom Korea University College of Medicine in Seoul und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Tamoxifen und dem Risiko für Endometriumkrebs und andere Gebärmuttererkrankungen in einer Kohorte prämenopausaler Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahren mit Brustkrebsdiagnose zwischen Januar 2003 und Dezember 2018. Insgesamt 78.320 Teilnehmerinnen wurden zur Tamoxifen- bzw. Kontrollgruppe zugeordnet (44,2 bzw. 55,8 Prozent).

  • Die Forscher fanden heraus, dass während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,13 Jahren die Inzidenz von neu diagnostizierten Endometriumpolypen, Endometriumhyperplasie, Endometriumkrebs und anderen Gebärmutterkrebsarten bei den Tamoxifen-Anwenderinnen 20,13, 13,49, 2,01 bzw. 0,45 Fälle pro 1.000 Personenjahre betrug.
  • Nach Anpassung für Alter, Body-Mass-Index, Diabetes in der Vorgeschichte, Bluthochdruck, Dyslipidämie, polyzystisches Ovarialsyndrom, Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten und Trastuzumab-Behandlung war das Risiko für Endometriumkrebs in der Tamoxifen-Gruppe gegenüber der Kontrollgruppe erhöht (Hazard Ratio: 3,77).

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Bewusstsein für die absoluten Risiken von Gebärmuttererkrankungen mit langfristiger Nachbeobachtung für die tägliche Behandlung von prämenopausalen Brustkrebsüberlebenden, die Tamoxifen erhalten, von wesentlicher Bedeutung ist und dass das Risiko für Gebärmuttererkrankungen bei Tamoxifenanwenderinnen, insbesondere bei prämenopausalen Frauen, berücksichtigt werden sollte“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2022;5(11):e2243951. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.43951

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