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- 13.07.2018 Testosteronforschung bringt neue Hoffnung für Patienten mit Krebs-Kachexie
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Testosteronforschung bringt neue Hoffnung für Patienten mit Krebs-Kachexie
13.07.2018 Viele Krebspatienten leiden unter einem Verlust an Körpermasse, der als Kachexie bezeichnet wird.
Kachexie
Etwa 20 Prozent der krebsbedingten Todesfälle sind auf das Syndrom der Kachexie zurückzuführen, das bei Krebspatienten häufig durch einen schnellen oder starken Verlust von Fett und Skelettmuskulatur gekennzeichnet ist.
Dr. Melinda Sheffield-Moore, Professorin und Leiterin der Abteilung für Gesundheit und Kinesiologie, zusammen mit Forschern der University of Texas Medical Branch, veröffentlichten kürzlich im Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle, dass das Hormon Testosteron bei der Bekämpfung von Kachexie bei Krebspatienten wirksam ist und die Lebensqualität verbessert.
Diese Ergebnisse sind wichtig, da es derzeit keine etablierten Therapien gibt, die auf diesen Verlust der Skelettmuskeln abzielen, und ohne eine Intervention verlieren die Patienten an Muskelfunktion und werden erschöpft und geschwächt.
Während dieser fünfjährigen vom National Cancer Institute finanzierten Studie wurden Patienten mit Plattenepithelkarzinom zusätzlich zu einer siebenwöchigen Behandlung mit Testosteron oder Placebo mit Standard-Chemotherapie und/oder Bestrahlung behandelt. Während der gesamten Studie wurden die Patienten auf Veränderungen der körperlichen Aktivität, der Muskel- und Fettmasse überwacht und auf ihre körperliche Leistungsfähigkeit getestet.
Körpermasse
Die in dieser Studie mit Testosteron behandelten Patienten erhielten die Gesamtkörpermasse und erhöhten die fettfreie Körpermasse um 3,2 Prozent. Die Aufrechterhaltung der Körpermasse ist wichtig, wenn man bedenkt, dass bei den meisten Patienten die Körpermasse um 20 Prozent oder mehr je nach Art des Krebses abnimmt.
Körperliche Tätigkeit
Die mit Testosteron als Adjuvans behandelten Patienten zeigten auch eine erhöhte körperliche Tätigkeit, sagte Dr. Sheffield-Moore. Sie fühlten sich fit genug, um aufzustehen und sich um einige ihrer grundlegenden Aktivitäten des täglichen Lebens zu kümmern, wie Kochen, Putzen und Baden.
Proteom
Zusätzlich analysiert das Labor von Dr. Sheffield-Moore derzeit proteomische Daten der Skelettmuskulatur aus dieser Studie. Was das Proteom [Profil der im Muskel gefundenen Proteine] aussagt, ist, welche bestimmten Proteine in den Skelettmuskeln entweder positiv oder negativ durch Testosteron bzw. durch Krebs beeinflusst wurden, schreiben die Forscher. Es erlaubt uns, die potenziellen Mechanismen hinter der Krebs-Kachexie zu erforschen.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle – http://dx.doi.org/10.1002/jcsm.12295