Antidepressiva Erfahrungen, Erfahrungsberichte

Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Nutzererfahrungen zu zum Thema Antidepressiva – (weitere Erfahrungen mit dem Absetzen hier) … und s.a. Erfahrungen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). Die vollständigen Erfahrungsberichte sind im Anschluss darunter zu finden.

  • Allgemeine Erfahrungen: Nutzer diskutieren die Wirksamkeit von Antidepressiva und teilen ihre persönlichen Erlebnisse, sowohl positive als auch negative.
  • Nebenwirkungen: Einige Beiträge beschreiben unerwünschte Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und emotionale Taubheit.
  • Therapiealternativen: Es wird über alternative Behandlungsmethoden wie Hypnotherapie, Meditation und kognitive Therapie berichtet.
  • Unterstützungssystem: Die Bedeutung eines guten Unterstützungssystems durch Familie und Therapie wird hervorgehoben.

Bitte beachten Sie, dass dies subjektive Erfahrungsberichte von Nutzern sind und medizinische Beratung durch einen Facharzt nicht ersetzen können. Für eine individuelle Beratung sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Beiträge zu “Antidepressiva Erfahrungen, Erfahrungsberichte”

  1. Mein Name ist Bine und ich nehme seit 4 Jahren ein trizyklisches Antidepressiva namens Doxepin gegen Schlafstörungen und chron. Schmerzen ein. Zunächst 10mg , gute Wirkung nach einer Woche dann brauchte ich schon 25mg und nach vier Wochen schon 50 mg. Das wäre auch so weiter gegangen wenn ich nicht plötzlich heftige Nebenwirkungen wie Schwindel, Verwirrtheit, Übelkeit, trockenen starken Mund, starke Schwächeanfälle, Sprechstörungen, Bewusstseinsstörungen, Synkopen, Sehstörungen und Muskelschwäche bekommen hätte die mich oft einfach so umgehauen haben. Mit Einnahme von Morphin verschlimmerte es sich noch mehr. Ich bekam eine cholinerge Krise die mich mehrmals ins Krankenhaus beförderte. Ich lies daraufhin Doxepin weg. Starkes Unwohlsein begleitete mich einige Wochen. Danach war ich frei. Keine Anfälle mehr. Ich nehme jetzt 600 mg Magnesium täglich als Ersatz. Als ich dann vor kurzem Pregabalin gegen Polyneuropathie erhielt fing alles wieder von vorne an. Erst gute Wirksamkeit und dann heftige starke NW und wieder eine cholinerge Krise.

  2. Ich habe die Antidepressiva aufgegeben, nachdem ich jahrelang nur mit schlimmen Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Ich vertrage keine SSRI, Lithium hat meine Organe zum Versagen gebracht, und Antipsychotika verursachen bei mir Akathisie. Ich beschloss, meinen Arzt zu fragen, ob ich wieder mit Medikamenten beginnen sollte, weil ich wirklich hoffnungslos war. Mein Arzt zögerte mit Bupropion zu beginnen, weil ich mich von einer ED erholte, aber wir haben es ausprobiert und es hat mein Leben verändert. Ich muss nicht mehr 5 Tassen Kaffee trinken, um den Tag zu überstehen, ich kann meine Arbeit erledigen und ich bin zufrieden. Ich habe noch nie ein so gutes Ergebnis mit einem Antidepressivum erzielt. Ich nehme 300 mg XR täglich. Ich habe 7 kilo abgenommen. Ich habe auch einen ständigen Tinnitus, der in letzter Zeit immer lästiger geworden ist. Das könnte auch meine Migräne verschlimmern und mein Arzt befürchtet, dass ich partielle Anfälle bekomme. Ich würde eine 10 von 10 geben, wenn ich sicher wäre, dass dieses Antidepressivum diese Probleme nicht verursacht.

  3. Escitalopram: 3 Wochen. Zu Beginn 5mg, stark benommen, Schüttelfrost, Haarausfall, unangenehme Ausdünstungen, Müdigkeit und Übelkeit. Das Medikament hat mir quasi diesen “Schleier” oder “Nebel”, der durch die Depression/Niedergeschlagenheit in der Wahrnehmung entstand, genommen, sodass ich merkte, dass es für meine Probleme Lösungen gibt – paradoxerweise vermehrt vorkommende Suizidgedanken. Auch Hochgefühle blieben auf der Strecke. Meine soziale Phobie/Panik hat sich recht verbessert. Erhöhung auf 10 mg: Zunehmende Teilnahmslosigkeit und sozialer Rückzug, Freudlosigkeit. Am Ende der 3. Woche hatte ich massive und schwer kontrollierbare Aggressionen, wie niemals zuvor, sodass ich das Medikament ausschlich und absetzte.

    Venlafaxin: 2.5 Wochen. Einschleichen war sehr viel symptomärmer, jedoch auch auf Mindestmenge (37.5). Am Anfang sehr positiver Auftrieb, dann 1 Woche lang Suizidgedanken mit anschliessendem Suizidversuch, welcher jedoch durch Zufall verhindert werden konnte. Konstant Kopfschmerzen, 1x Migräne, häufig Zahnprobleme. Nach dem Suizidversuch ein kurzes Hoch, gefolgt von starker Lethargie, Einschliessen in die Wohnung, kaum-noch-Aufstehen.

    Trotz massiver Nebenwirkungen war die Abnahme der Phobie sehr positiv und die Eindämmung der Niedergeschlagenheit half mir zu sehen, dass die Depression zum Empfinden der Aussichtslosigkeit geführt hate, dies aber – rational betrachtet – nicht der Wahrheit entspricht. Einen erneuten Versuch mit Medikamenten schliesse ich nicht aus, momentan möchte ich lieber ohne weiterfahren.

  4. Die ersten Wochen sind meist hart, aber ich war zwei Jahre lang depressiv und habe immer wieder Medikamente eingenommen und sie dann abgesetzt, weil ich die Nebenwirkungen so hasste. Ich bin so froh, dass ich es ein letztes Mal versucht habe, und ich habe mich noch nie so gut gefühlt. Ich nehme jetzt Sertralin. Ich fühle mich wieder glücklich und habe Hoffnung für mein Leben. Ich habe nicht mehr diese schwere Depression, die auf mir sitzt und mich ständig müde macht. Ich fühle mich so gut.

  5. Hallo,
    nehme das Antidepressivum Escitalopram nun 13 Tage. Erst 5mg, dann 7,5mg, jetzt seit Montag 10mg.
    Habe die ganze Palette Nebenwirkungen, verstärkte Unruhe, Angst, schlafe schlecht, ein Druckgefühl im Kopf. Gestern dachte ich, super, jetzt greift es. War den ganzen Tag entspannt und gut drauf. Heute wieder unruhig und Gedankenkarrussell. Ist das normal das es so schwankt?
    Würde mich über eine Rückmeldung freuen

  6. Cipralex ist das Medikament gegen Angst, dass ich als Wahl Nr. 1 empfehlen würde.
    Dies aufgrund jahrelanger Einnahme und Entlastung die es mir gab. Fluoxetin würde ich bei einer Angststörung eher nicht empfehlen, resp. bei mir wirkte es nicht gegen Angst.
    Nachteil bei Cipralex ist die Gewichtszunahme.
    Abilify hilft auch noch gegen Angst, wenn es niedrig dosiert wird.

  7. Hallo in die Runde,
    ich leide seit vielen Jahren unter Depressionen mit Angst- und Schlafstörungen.
    Die depressiven Episoden waren schwer bis mittelschwer.
    Mit verschiedenen Medikamenten habe ich jeweils einige Jahre eine stabile Phase.
    Es waren immer trizyklische bzw. (Trimipramin) tetrazyklische (Mirtazapin) Antidepressiva.
    Ich habe zuletzt 8 Jahre Trimipramin 50/75 vor dem Schlafen gehen eingenommen. Bei mir hatte es eine gute schlaffördernde Wirkung und war stimmungsaufhellend am Tag. Leider ist die Dosiseinstellung bei mir etwas problematisch gewesen. Um eine ,,genügend“ schlaffördernde Wirkung zu haben, wurde ich auf 75mg eingestellt…dadurch war ich aber tagsüber immer in gewisser Weise ,,aufgepuscht“ mit übermäßigem Selbstbewusstsein , Tatendrang und einer erhöhten Reizbarkeit . Angst war keine vorhanden.
    Trimipramin kann aber nach langjähriger Einnahme Diabetes fördern . Hiermit hatte ich auch neuerdings ein Problem bekommen . Mein Langzeitzuckerwert ist zu hoch und ich muss verordnete Tabletten einnehmen .
    Mein Psychiater war plötzlich verstorben und somit musste einen anderen Arzt/Ärztin finden die mich medikamentös begleitet (Rezept). Was heute ein sehr schwieriges Unterfangen ist da die meisten keine neuen Patienten aufnehmen.
    Ich habe eine Psychiaterin gefunden . In Absprache mit ihr habe ich das Trimipramin abgesetzt . Da ich wohl keine hohe Dosis eingenommen hatte, sollte ich keine schrittweise Reduzierung machen sondern einfach nicht mehr nehmen.
    Nun, 2 Monate ging das ,,gut“ – dann bekam ich einen grippeähnlichen Infekt mit all dem psychischen Horror dem ich schon in dieser Form ,,vergessen“ hatte. Panik, Ängste, Flucht in Niergendwo, Kälteattacken, gestörte Wahrnehmung meiner Umwelt, Schlaflosigkeit, Scheißausbrüche usw.
    Ein furchtbarer Zustand den ich schon sehr viele Jahre nicht hatte.
    Die Psychiaterin hat mir ein Neuroleptikum als Bedarfsmedi verschrieben . Zu allem Überfluss habe ich das Zeug überhaupt nicht vertragen …krampfartige Anfälle der
    Rückenmuskulatur (absolut schmerzhaft). Jeweils 2-3 Stunden nach der Einnahme .
    Nach Rücksprache sollte ich dieses Zeug sofort absetzen.
    Wenige Tage später hatte ich den Praxistermin und die hat mir Agomelatin gegeben. Sie sagte das wir jetzt abwarten müssen und nur ausprobieren können, welches neue Medi für mich ansprechen ist. Ich nehme Agomelatin seit 3 Tagen und muss die angegebenen 2 Wochen Einnahme abwarten und eine richtige Beurteilung zu machen. Zumindest habe ich keine Rückenschmerzen.

  8. Hallo,
    liebe Interessierte und KollegInnen,
    Ich nehme AD punktuell in sehr kleinen Dosierungen ein seit 20 Jahren, als auch die ADHS – Diagnose gestellt wurde, erst mit 43 Jahren, leider.
    Meine Leberverstoffwechselung ist sehr langsam (Poor Metabolizer), und ich muß höllisch aufpassen, daß ich bei kleinen Dosierungen bleibe (z. B. 10-20mg SSRI, oder
    5 Krümel (!) Duloxetin zum friedlichen und abgeschirmten Einkaufen in einer Großstadt, oder 6 Krümel Venlafaxin aus einer Kapsel mit 300 „Pellets“ ca. 160 mg Retard.
    Bei mir wirken die AD auch noch 10 Jahre nach Ablauf des „MHD“, und ich finde es eine Katastrophe, daß diese wertvollen Medikamente vernichtet werden nach einer gewissen Zeit, wo sie in 3.-Welt – Ländern und selbstverständlich auch bei uns noch beste Dienste leisten könnten.
    Ich glaube aber auch , daß durch entsprechende Ernährung auf AD verzichtet werden kann, aber nicht jede/r ist eine Gourmet – Köchin, die über ein entsprechendes Know – How verfügt.
    In diesem Zusammenhang wäre es interessant, was die „Ernährungs-Docs“ (siehe u. a. TV NDR) hier für eine Therapie empfehlen.

    Ich vertrage z. B. gut ein seit 20 Jahren abgelaufenen Amitryptilin – Retard – Medikament (6 „Krümel“, falls ein „Runterkommen nötig sein sollte).
    Die NW sind auch Jahre nach Ablauf des“ Verfallsdatums “ (ha, ha) nicht mehr so stark wie bei neuen Medikamenten, was ein großer Vorteil ist.
    Am nächsten Tag benötige ich Kaffee etc., weil nach Einnahme von AD schon ein Hang – Down ersichtlich sein kann, was vielleicht auch in Zusammenhang mit dem ADHS besonders störend sein kann.
    Ich bin Ärztin im Ruhestand (Frühberented) und bin stark an diesen Themen interessiert, und führe regelrechte kleine Aktenordner über meine Erfahrungen mit den Medikamenten. Das alles zu händeln ist möglicherweise leichter, wenn die VerordnerInnen selber über Erfahrungen mit diesen Erkrankungen und den entsprechenden Therapien gemacht haben.
    Danke für die gut recherchierten Texte.
    Herzliche Grüße aus Berlin.

    P. S.
    Für alle schwerst an Depressionen Erkrankte :
    Die „Elektrokrampftherapie“ (Horror – Wort) soll eine Erfolgs – Rate von über 90 % haben.

    Es gibt übrigens „grüne Schleifen“ online, die gegen eine Stigmatisierung von Psychischen Erkrankungen ein Statement setzen sollen (kleine Pin-Nadeln).
    Ich erwerben demnächst welche, und werde sie auch tragen und weiter geben.

  9. Ich habe die Medikamente genommen und wurde darunter suizidal. Zuvor war ich nie suizidal. Ich habe sie aus einem anderen Grund als Depressionen genommen.

  10. Antidepressiva sind eher sowas wie wieder Sprit in den Tank bekommen um in der Lage zu sein, sich selbst zu helfen (indem man z.B. Hilfe sucht). Es kommt jedoch auf die Erkrankung an. Jemand der er es z.B. gar nicht mehr schafft aus dem Bett hochzukommen, sollte medikamentöse Behandlung sehr in Erwägung ziehen.

  11. Ich kann Antidepressiva gar nicht empfehlen. Für mich ist das alles eine Erfindung der Pharma Industrie und sogenannter behandelnder Ärzte, um ein Millionen Geschäft zu machen mit wenig Sinn und Logik dahinter.

    Habe selber ein 3/4 Jahr welche genommen und dabei wurde mit mir nur herum experimentiert. Am Ende habe ich sie auf Rat meines Therapeuten abgesetzt, obwohl mein Psychater sie weiter verordnet hatte. Und seit dem geht es mir wieder recht gut, ich hatte nie wieder schlechte Gedanken oder Gefühle seit dem.

    Dazu kam das ich nach absetzen auch langsam wieder abnehmen konnte, was meinem Selbstwertgefühl enorm geholfen hat.

    Das was mich momentan langsam wieder gesund macht, ist eine gute Psychotherapie bei einem guten Therapeuten. Das hilft tausendmal mehr, als irgendein so wildes Medikament, das einen nur Fett macht.

    Deswegen Rate ich jedem der an einer Depression erkrankt, geht nicht zu solchen “Alibi“ Ärzten, die keinerlei Ahnung haben, wie man eine Depression behandelt und einen Patienten heilt. Die wollen euch nur ruhig stellen und nicht wirklich weiter helfen.

    Geht dann am besten zu eurer Krankenkasse oder einem örtlichen Therapeuten und sagt das es euch ganz wichtig ist eine Therapie zu machen. Dann bekommt ihr in der Regel innerhalb von 1 oder 2 Monaten auch einen Therapie Platz.

    Das kann euch enorm weiter helfen, vorausgesetzt ihr könnt auch in der Therapie über eure Gefühle sprechen. Sonst solltet ihr es vielleicht doch mit Medikamenten versuchen.

  12. Hallo,
    ich nahm über zwei Jahre Cipralex (zur Antriebssteigerung) und Trimipramintropfen (zum Einschlafen). In dieser Zeit steigerte sich mein Gewicht von 71 kg auf fast 90 kg. Leider war meine Krise zu stark, um rechtzeitig zu reagieren. Heute, 7 Jahre später und nach diversen alternativen Behandlungen, um das im Körper angesammelte Wasser wieder loszuwerden, habe ich mein Startgewicht immer noch nicht erreicht. Vermutlich werde ich es nie wieder erreichen. Zusätzlich gehe ich zweimal pro Woche schwimmen und powere mich aus. Ärzte haben einen Zusammenhang zwischen den ADs und der immensen Gewichtszunahme immer abgestritten, im Internet gibt es aber ganz andere Berichte von Betroffenen. Meine Meinung heute: Finger weg von Ads und lieber erst einmal alternative Wege versuchen. Ich würde es heute anders machen. Diese Erfahrungen wünscht man niemandem.

  13. Ich muss vorausschicken, dass ich an einen bösartigen Hirntumor leide. Aus diesem Grund ist meine Beobachtung nicht zu verallgemeinern. Jedenfalls nahm ich auf Anraten meines betreuenden Neurologen, aber auch aus eigenem Antrieb verschiedene Psychopharmaka u.a. auch SSRI und SNRI. Dabei machte ich stets die gleiche und für mich zermürbende Feststellung: Denn anstatt der „versprochenen“ stimmungsaufhellenden Wirkung, wurde ich schon wenige Augenblicke nach der Medikamenteneinnahme immer wieder sehr müde und litt an einer deutlich verminderten, „Spannkraft“ des ganzen Körpers. Diese Symptome stellten sich auch bei kleinsten Dosen ein, so dass ich mich immer wieder entschloss, die antidepressive Behandlung abzusetzen.

    Mich würde interessieren, ob ich mit diesem Problem alleine stehe oder ob andere Patienten dies ebenfalls so erlebt haben. Sodann möchte ich die Frage aufwerfen, was man dagegen am besten tun kann. Einfach die Behandlung weiterführen und 2 Wochen im Bett verbringen, kann wohl nicht zielführend sein!

  14. Leider habe ich selber an Depressionen zu leiden.Teilweise hilft mir Faxine XR 75. Die Grundlage dieser Depressionen ist leider nicht so einfach beiseite zu schieben, wie es Psychologen meinen, sie verstehen leider nicht die persönliche Einstellung zu den Gründen. Es würde jetzt zu weit führen, warum und wieso zu erörtern, ich kann nur allen Personen raten, versucht Euch helfen zu lassen, aber verlasst Euch nicht nur auf die Medikamente!

  15. Ich wünschte mir sehr, dass eines der Antidepressiva, die ich ausprobiert habe, geholfen hätte. Aber leider hatte ich über Monate bis Jahre hiNebenwirkungeneg fast nur Nebenwirkungen auf diesem Weg.

    Ausprobiert habe ich in verschiedenen ansteigenden Dosierungen Citalopram, Mirtazepin, Paroxetin, Pregabaldin, Lithium und Escitalopram mit Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, noch mehr Müdigkeit und Gefühllosigkeit, was ich ja eigentlich los werden wollte. Bei Pregabaldin hatte ich sogar richtig heftige Koordinationstörungen. Und bei Citalopram + Paroxetin Selbstmordgedanken, womit ich davor und danach nie zu tun hatte, das hat mich echt umgehauen.

    Nur Hypericin (900) hat zumindest im Winter leichte Antidepressiva-Effekte ohne Nebenwirkungen gebracht, im Sommer wurde ich aber davon extrem aufgedreht und zittrig, also im Sommer wieder abgesetzt.

    Als ich mir dann mal die Studien durchgelesen habe, musste ich erkennen, dass Antidepressiva eben keine Allheilmittel sind, und nur ein relativ geringer Prozentsatz der Patienten davon profitiert. So viele, dass es sich wohl lohnt, die zu verschreiben, aber viele sind eben auch nur mit dem Placebo schon besser dran und dann bleibt noch ein großer Teil übrig, die davon gar nicht profitieren bzw. sogar darunter leiden müssen.

    Und meinen jetzige Ärztin hat natürlich auch recht, wenn sie sagt, dass Medikamente keine Symptome abstellen können, deren Ursache immer noch in meinem Leben sind bzw. immer schlimmer werden. Aber wenn man erstmal richtig krank ist und durch die damit mittlerweile verbundene Armut, die dann kommt sozial isoliert und fianziell auf unangenehme Weise abhängig ist, dann gibts da auch nicht mehr so schnell nen Weg raus

    Ich hoffe sehr auf die Entwicklung der Biosignaturen, mit denen man dann über Bluttests schon gewisse Antidepressiva ausschließen kann und somit zumindest diese trial and error Verfahren verkürzt werden können. Dann können sich die Kliniken und Praxen vielleicht auch besser umorientieren und mehr substantielle Therapien und soziale Hilfestellungen anbieten, anstatt von einem Medikament zum nächsten zu wechseln. Das ist nämlich verdammt anstrengend und macht die Situation echt nicht leichter zu ertragen, grAntidepressivae wenn ein neuer Arzt dann wieder alles anzweifelt/die Akte nicht liest und alles von vorne ausprobieren möchte.

    Dann gerät man plötzlich zusätzlich in die Situation, dass man als Therapieverweigerer dargestellt wird und der Arzt einen nicht mehr ernst nimmt. Ab da sind dann oft konstruktive Gespräche kaum noch möglich und meine Verzweiflung ist an diesem Punkt oft so groß, dass die Depressionen und die Erschöpfung unerträglich werden.

    Sowieso scheint mir die Psychiaterzunft zu den Ärzten zu gehören, die immer noch nicht gerne erklären oder mal selber nachlesen, was ich bei anderen Ärzten mittlerweile immer häufiger beobachte. Aber wenn es um Depressionen geht, dann scheinen die Vorurteile bzgl. Bewußtseinstrübung oder was auch immer dem Patienten unterstellt wird, selbst bei Psychiatern so groß, dass die meisten kaum konstruktiv reden wollen.
    Ein Teufelskreis.

  16. Bei fast allen Medikamenten gegen Depressionen hatte ich erhöhten Appetit und oft eine Veränderung der Dinge die ich gerne esse. Manche haben meinen Stoffwechsel beeinflusst, was sich auch auf das Gewicht ausgewirkt hat. Aktuell nehme ich Jatrosom (Tranilcipromin) ein und schaffe es oft nicht Heißhungerattacken nicht nachzugeben. Ich habe 8 Kilogramm mehr, als das was ich als mein Wohlfühl bzw. Normalgewicht bezeichne. Ich habe oft Verlangen nach Dingen, die ich ohne Medikamente gar nicht so gerne esse.

  17. Hi an alle,
    Eigentlich wollte ich hier einen Link zu meinem Antidepressivum hineinstellen über Wirkungen und Nebenwirkungen und auch Hinweisen zur Fahrtüchtigkeit. Auch über Vorurteile in Richtung Abhängigkeit und Persönlichkeitsveränderung bei AD`s.
    Aber googeln könnt ihr ja auch alleine.

    Besser ist vielleicht ein Erfahrungsbericht, denn die meisten Aussagen im Net egal ob dafür oder dagegen enden doch mit Prozentzahlen, Häufigkeiten und das es bei jedem anders sein kann.
    Einige Dinge dazu habe ich schon mal auf einer Erfahrungsseite geschrieben, also wer es schon mal gelesen hat überfliegt bitte das bereits bekannte.

    Seit drei MOnaten nehme ich ein NaSSA, Mirtazapin 15 mg vor dem Einschlafen.

    Zur Verbesserung des Ein- und Durchschlafens und der Schlaftiefe (unausgeschlafene Autofahrer sind auch ein Risiko) und vor allem zur Angstreduzierung. Dem Voraus ging ein intensives Gespräch mit dem Arzt, in dem gemeinsam über die Notwendigkeit der Einnahme, alles für und wider diskutiert wurde, unmittelbar nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Der Krankenhausaufenthalt wurde zur Abklärung starker Schmerzen im Verdauungstrakt notwendig und erbrachte keine körperlichen Ursachen. Mein ständiger und unnachgiebiger Kampf im täglichen Leben und Job gegen meine Angst hatte mich krankenhausreif gemacht.

    Vor der ersten Einnahme wurde ich von meinem Arzt über die zu erwartenden Wirkungen und Nebenwirkungen (auch auf die eingeschränkte Fahrtüchtigkeit in den ersten Tagen) hingewiesen, da ich eh noch krank zu Hause war, machte mir das auch keine Probleme. Die Packungsbeilage hatte ich aufmerksam studiert und Zeit zum googeln hatte ich damals auch genug.

    Suizidgedanken hatte ich noch nie, weder vor noch nach der Einnahme. Ich kämpfe für mich und meine Familie und Suizid wäre für mich eine feiges Aufgeben und aus der Verantwortung stehlen.
    Außerdem hänge ich am Leben und liebe es trotz aller Einschränkungen.

    Als Sofortwirkung konnte ich lange tief und fest schlafen. Das Träumen änderte sich. Es wurde intensiver, realistischer, manchmal gestaltbar und keine Albträume mehr. Eine Angstreduktion stellte sich nach ca. 4 Wochen ein.

    Messbar daran, dass mich zu erwartende angstauslösende Situationen im Vorfeld nicht mehr so stark in Panik versetzten. In den Situationen selbst habe ich nach wie vor Angst, aber bisher stellte sich noch keine Blockade mehr ein. Ich vermeide weniger als vorher, sehr zur Freude meiner Frau, die sehr gerne unter Leuten ist und manchmal alleine Losziehen mußte. Auswirkungen auf die Libido konte ich nicht feststellen.

    Nebenwirkungen (neben der Traumgeschichte) sind Mundtrockenheit (eine Wasserflasche muss jetzt ans Bett) und eine Gewichtszunahme von 4 kg. Dinge mit denen ich keine Probleme habe.

    Die schlaffördernde Wirkung hat etwas nachgelassen. Auch darüber wurde ich informiert und, dass ein Erhöhung der Dosierung nach einiger Zeit erforderlich sein kann.

    Die Frage wie lange ich das Antidepressivum nehmen werde läßt sich nur schwer beantworten. Ich gehe für mich davon aus, dass ich es solange nehmen muß, wie ich noch sehr aktiv am Arbeitsprozess beteiligt bin.

    So nun kennt Ihr meine Erfahrungen und meine Denke über mein Medikament.
    Ich bin schon gespannt auf Deine/Eure.
    Gruß
    Lutz

  18. Ich glaube, ich habe fast jedes Antidepressivum durch das mir bekannt ist. Ich kann mich nicht einmal an die Hälfte des Mists, den ich genommen habe erinnern. Ich hatte nie Glück, leider habe ich eine hohe Toleranz für Medikamente, aber ich bin ein langsamer Metabolisierer, was bewirkt, dass ich sehr empfindlich für Nebenwirkungen bin. Lassen Sie mich erklären: Die positiven Auswirkungen der Medikamente nehmen schnell ab, aber ich verwende es weiterhin, was eine Überlast in meinem System verursacht, also muss ich alle paar Wochen für ein paar Tage stoppen um die AD rauszubekommen.

    Als ich auf Seroquel war wog ich nach 6 Wochen 15 kg mehr und ich habe öfter versucht, mich umzubringen, während ich es nahm als während ich es nicht nahm. Als ich in der psychiatrischen Klinik war bekam ich Valproat (nicht sicher welche Dosierung) und meine Haare fingen an auszufallen, und ich nahm es für etwa 10 Tage bevor meine Leber damit nicht mehr klar kam, und ich musste für 3 Tage stoppen. Ich hatte noch nie ein Problem mit Depressionen nur bipolar und die Medikamente zur Behandlung von Depressionen sind die gleichen. Ich bin in der Regel eher manisch als depressiv. Aber Antidepressiva stabilisieren die Stimmung und deshalb werden sie auch verwendet, um Bipolare zu behandeln. Mir geht es gut mit der Therapie und Unterstützung durch die Familie. Ein gutes Unterstützungssystem ist wichtig…und ja, eine schöne Liste da oben.

  19. Vorweg: das ist eine schöne Seite mit tollen Auflistungen
    Meine Frage zielt allgemein auf die Erfahrungen, die mit Antidepressiva gemacht werden. Hat jemand gute oder eher schlechte Erfahrungen mit AD gemacht?
    Können AD überhaupt helfen?
    Haben Euch andere Dinge mehr geholfen? – Hypnotherapie, Meditation, kognitive Therapie, andere Therapien, Bewegung, veränderter Lebensstil?
    Bitte erzählt Eure guten / schlechten Erfahrungen, danke Leute

  20. Ich bekam in der Klinik gegen meine Depressionen Fluoxetin und wollte vom 3. Stock des Gebäudes in suizidaler Absicht springen. Es drängte sich regelrecht ein Selbstmord auf.

  21. Unsere Tochter leidet an einer starken Depression. Sie bekam Fluoxetin verschrieben. Schon am dritten Tag der Einnahme ging es ihr so schlecht, dass sie sich in die geschlossene psychiatrischen Station einweisen liess. Neben starken Suizidgedanken kam extreme Schlaflosikeit dazu. Das Medikament musste abgesetzt werden.

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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