Acetylsalicylsäure (Aspirin) – Bypass-Operation

KurzInfo

News – Bypass-Operation

Aspirin vor und nach der Bypass-Operation verringert Mortalität

04.06.2018 Neue Forschungen, die auf dem diesjährigen Euroanaesthesia-Kongress in Kopenhagen, Dänemark, vorgestellt wurden, zeigen, dass bei Patienten, die sich einer koronaren Bypassoperation (CABG) unterzohen, die Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure) vor und nach der Operation mit einem um 18% bis 34% reduzierten Mortalitätsrisiko nach 4 Jahren verbunden ist.

Koronare Bypassoperation

Koronare Bypass-Operationen werden durchgeführt, um den normalen Blutfluss zu einer verstopften Arterie im Herzen wiederherzustellen. Die Herzoperation verursacht häufig einen Zustand extremen und komplexen Stresses mit einem stark erhöhten Risiko für Blutgerinnsel und einer erhöhten Veranlagung zu langfristigen Gefäßerkrankungen und Mortalität.

Man hofft, dass perioperatives Aspirin (vor und nach der Operation) diese Nebenwirkungen reduzieren kann.

Präoperativer und postoperativer Einsatz von Acetylsalicylsäure (ASS) wurde definiert als Verabreichung innerhalb von 5 Tagen vor der Operation bzw. kontinuierlich bei der Entlassung. Die Entlassungsverschreibung von Aspirin ist für Patienten mit CABG oft indiziert und sollte auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden, mit Ausnahme bei Patienten mit Kontraindikationen, schreiben die Studienautoren.

Die berichteten Raten der ASS-Therapietreue für den kardiovaskulären Schutz bei den Patienten sind hoch und reichen von 72% bis 92% in der Forschungsliteratur.

Das Team untersuchte die Krankenakten von 9.584 Patienten, die in drei Krankenhäusern operiert worden waren, und wählte die 4.132 Personen aus, die sich einer koronaren Bypass-Operation unterzogen hatten. Diese Auswahl wurde dann weiter in vier Gruppen eingeteilt, in denen die Patienten prä- oder/und postoperativ mit Aspirin behandelt oder nicht behandelt wurden.

Sterblichkeitsraten

Unter den untersuchten Patienten erhielten 76,5% präoperatives Aspirin, 23,5% keines, 92,3% postoperatives Acetylsalicylsäure und nur 7,7% nicht. Patienten, die präoperatives ASS einnahmen, hatten signifikant häufiger andere Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, periphere Gefäßerkrankungen, Angina, Bluthochdruck und frühere Herzinfarkte.

Bei Patienten, die präoperative Acetylsalicylsäure einnahmen, betrug die 4-Jahres-Mortalität 14,8% gegenüber 18,1% bei Patienten, die kein präoperatives ASS einnahmen, eine statistisch signifikante Reduktion der Mortalität um 18%. Bei postoperativem ASS gab es eine größere Sterblichkeitsreduktion: Diejenigen, die Aspirin einnahmen, hatten eine 4-jährige Sterblichkeitsrate von 10,7%, verglichen mit 16,2% bei den Patienten ohne Aspirin – eine statistisch signifikante Sterblichkeitsreduktion von 34%.

Die Studie wurde von Professor Jianzhong Sun, Direktor für klinische Ergebnisforschung an der Abteilung für Anästhesiologie, Thomas Jefferson University and Hospitals, Philadelphia, USA und Kollegen durchgeführt.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Euroanaesthesia

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