Asundexian vs Apixaban zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern

Der Faktor-XIa-Inhibitor Asundexian wurde mit Apixaban verglichen, um die Prävention von Schlaganfällen und systemischen Embolien sowie die Blutungsraten bei Hochrisikopatienten mit Vorhofflimmern (AF) zu bewerten

Asundexian vs Apixaban zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern

03.09.2024 Asundexian 50 mg täglich war Apixaban bei der Vorbeugung von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Hochrisikopatienten mit Vorhofflimmern (AF) unterlegen. Dies geht aus aktuellen Forschungsergebnissen auf dem ESC-Kongress 2024 vorgestellt wurden.

OCEANIC-AF

OCEANIC-AF war eine randomisierte Doppelblindstudie, die bei Patienten mit Vorhofflimmern mit hohem Schlaganfallrisiko durchgeführt wurde (CHA2DS2-VASc-Score ≥3 bei Männern oder ≥4 bei Frauen, oder ≥2 bei Männern oder ≥3 bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren). Die Patienten wurden randomisiert (1:1) und erhielten entweder 50 mg Asundexian einmal täglich oder die Standarddosierung mit Apixaban (5 mg oder 2,5 mg zweimal täglich nach Kriterien der Dosisreduzierung). Das primäre Wirksamkeitsziel war der Nachweis, dass Asundexian in Bezug auf die Prävention von Schlaganfällen oder systemischen Embolien Apixaban zumindest nicht unterlegen war. Das primäre Sicherheitsziel war der Nachweis, dass Asundexian Apixaban in Bezug auf weniger schwere Blutungen (gemäß der Definition der International Society on Thrombosis and Haemostasis) überlegen war.

Insgesamt wurden 14.830 Patienten aus über 1.000 Einrichtungen in mehr als 35 Ländern randomisiert. Im November 2023 empfahl der unabhängige Datenüberwachungsausschuss, die Studie vorzeitig zu beenden. In der randomisierten Population lag das Durchschnittsalter bei 73,9 Jahren und 35 % waren Frauen. Der mittlere CHA2DS2-VASc-Score lag bei 4,3 (Standardabweichung 1,3), und 17 % der Patienten hatten zuvor eine orale Antikoagulation von 6 Wochen oder weniger erhalten.

Wirksamkeit und Sicherheit

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 160 Tagen war das Auftreten eines Schlaganfalls oder einer systemischen Embolie unter Asundexan (1,3 %) höher als unter Apixaban (0,4 %), und Asundexan wurde als unterlegen eingestuft (Hazard Ratio [HR] 3,79; 95 % Konfidenzintervall [CI] 2,46-5,83). Ein kardiovaskulärer Tod trat bei 0,6 % in jeder Gruppe auf (HR 1,09; 95 % CI 0,72-1,64). Die Gesamtmortalität lag bei 0,8 % der Patienten, die Asundexan erhielten, im Vergleich zu 1,0 % unter Apixaban (HR 0,84; 95 % CI 0,60-1,19).

Schwere Blutungen waren unter Asundexian geringer als unter Apixaban (0,2 % gegenüber 0,7 %; HR 0,32; 95 % CI 0,18-0,55). Auch die Raten für schwere oder klinisch relevante nicht-schwere Blutungen waren unter Asundexian niedriger als unter Apixaban (1,1 % vs. 2,6 %; HR 0,44; 95 % CI 0,34-0,57).

Zu den wichtigsten Erkenntnissen aus der Studie sagte Professor Manesh Patel vom Duke University Medical Center, Durham, USA: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die untersuchte Asundexan-Dosis im Vergleich zu Apixaban im Hinblick auf Schlaganfall oder systemische Embolie unterlegen war. Wir könnten spekulieren, dass eine nahezu vollständige Unterdrückung des Faktors XIa erforderlich sein könnte, um die Bildung von Thromben zu verhindern. Wir stellten außerdem fest, dass die Schlaganfall- oder systemische Embolierate in der Apixaban-Gruppe niedriger als erwartet war, was möglicherweise auf die vorherige Verwendung oraler Antikoagulanzien und eine verbesserte medizinische Therapie zurückzuführen ist. Schließlich konnten wir mit Asundexan niedrigere Blutungsraten nachweisen, was im Zusammenhang mit den Schlaganfallbefunden gesehen werden muss. Es besteht weiterhin Bedarf an einer besseren antithrombotischen Therapie für Vorhofflimmern mit einem geringeren Blutungsrisiko als bei den derzeitigen DOAC.“

© arznei-news.de – Quellenangabe: ESC-Kongress 2024

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