Dabigatran (Pradaxa) vs. Acetylsalicylsäure (Aspirin)

KurzInfo

Dabigatran nicht besser als Aspirin bei der Prävention von wiederkehrenden Schlaganfällen

17.05.2019 Dabigatran (Handelsname Pradaxa) ist Acetylsalicylsäure (Handelsname u.a. Aspirin) nicht überlegen bei der Vorbeugung von rezidivierenden Schlaganfällen bei Patienten mit einer jüngeren Vorgeschichte eines embolischen Schlaganfalls aus unbestimmter Ursache laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie.

Hans-Christoph Diener von der Universität Duisburg-Essen und Kollegen führten eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde Studie mit Dabigatran 150 mg oder 110 mg zweimal täglich gegenüber Aspirin 100 mg einmal täglich bei Patienten mit embolischem Schlaganfall aus einer unbestimmten Ursache durch. Die Daten wurden für 5.390 Patienten erhoben, die an 564 Standorten aufgenommen und zufällig Dabigatran (2.695 Patienten) oder Aspirin (2.695 Patienten) zugeordnet wurden.

Rezidivierende Schlaganfälle

Die Forscher fanden heraus, dass rezidivierende (erneut auftretende) Schlaganfälle bei 6,6 der Patienten in der Dabigatran- bzw. 7,7 Prozent in der Aspiringruppe während eines mittleren Follow-up von 19 Monaten auftraten (4,1 bzw. 4,8 Prozent pro Jahr; Hazard Ratio 0,85; P = 0,10).

Ischämische Schlaganfälle

Ischämische Schlaganfälle (Minderdurchblutung des Gehirns und damit eine Minderversorgung mit Sauerstoff) traten mit einer Rate von 4,0 bzw. 4,7 Prozent pro Jahr auf (Hazard Ratio, 0,84). Schwere Blutungen traten mit einer Rate von 1,7 bzw. 1,4 Prozent pro Jahr auf (Hazard Ratio 1,19).

Die Post-Hoc-Analyse deutet darauf hin, dass Dabigatran nach einem Jahr einen Einfluss auf das Wiederauftreten des Schlaganfalls gehabt haben könnte, aber aufgrund des post-hoc-Charakters der Analyse können keine Rückschlüsse gezogen werden, schreiben die Studienautoren.
© arznei-news.de – Quellenangabe: New England Journal of Medicine – DOI: 10.1056/NEJMoa1813959

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