Erhöhen Antipsychotika in Schwangerschaft Risiko für Neuroentwicklungsstörungen?

Häufig verschriebene antipsychotische Medikamente, die spät in der Schwangerschaft eingenommen werden, scheinen das Risiko für neuronale Entwicklungsstörungen beim Nachwuchs nicht signifikant zu erhöhen

Erhöhen Antipsychotika in Schwangerschaft Risiko für Neuroentwicklungsstörungen?

01.04.2022 Laut einer Studiein JAMA Internal Medicine veröffentlichten Studie scheint die Exposition gegenüber häufig verschriebenen antipsychotischen Medikamenten in der Gebärmutter das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen beim Nachwuchs nicht signifikant zu erhöhen.

Dr. Loreen Straub vom Brigham and Women’s Hospital in Boston und Kollegen untersuchten anhand von Daten aus dem Medicaid Analytic eXtract (MAX, 2000 bis 2014) und der IBM Health MarketScan Research Database (MarketScan, 2003 bis 2015) für öffentlich und privat versicherte Mutter-Kind-Dyaden, ob Kinder, die vorgeburtlich antipsychotischen Medikamenten ausgesetzt waren, ein erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen haben.

Die MAX-Kohorte umfasste 2.034.883 Kinder, die nicht und 9.551 Kinder, die vorgeburtlich mit antipsychotischen Medikamenten in Kontakt kamen; der MarketScan umfasste 1.306.408 bzw. 1.221 Kinder.

Die Forscher stellten fest, dass die unbereinigten Ergebnisse mit einem etwa zweifach erhöhten Risiko für die meisten Expositions-Ergebnis-Kontraste übereinstimmten; nach der Bereinigung um Störvariablen waren die Risiken jedoch nicht mehr signifikant erhöht (gepoolte unbereinigte versus bereinigte Hazard Ratios [95 Prozent Konfidenzintervall] für jegliche neurologische Entwicklungsstörungen nach jeglicher Antipsychotika-Exposition: 1,91 [1,79 bis 2,03] versus 1,08 [1,01 bis 1,17]); eine mögliche Ausnahme bildete Aripiprazol (bereinigte Hazard Ratio: 1,36; 95 Prozent Konfidenzintervall: 1,14 bis 1,63). Bei allen Sensitivitätsanalysen waren die Ergebnisse gleichbleibend.

„Diese Ergebnisse liefern die dringend benötigte Klarheit über das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen und können dazu beitragen, die Entscheidungsfindung bei der Behandlung in der Schwangerschaft zu unterstützen, bei der es sich um eine komplexe Abwägung zwischen Nutzen und Risiken handelt“, schreiben die Autoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: JAMA Intern Med. Published online March 28, 2022. doi:10.1001/jamainternmed.2022.0375

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